Fundamentale Nachricht
13:38 Uhr, 13.06.2019

Wilde Preisbewegung am Ölmarkt

Die Rohölpreise tauchten zuletzt unter. Doch erneute Angriffe auf Tanker in der persischen Region entfachten am Ölmarkt neue Versorgungsängste, was starken Preisauftrieb zur Folge hat. Der Vorfall könnte die Spannungen zwischen den USA und seinen arabischen Verbündeten einerseits sowie Iran andererseits erhöhen.

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  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 62,165 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Singapur (Godmode-Trader.de) - Der Brent-Ölpreis, der zuletzt unter die Marke von 60 Dollar/Barrel absackte, legt am Donnerstag massiv zu. Grund sind zwei Attacken auf Öltanker im Golf von Oman. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostete am Mittag 62,17 US-Dollar. Das stellt eine Verteuerung von rund 4,3 Prozent im Vergleich zum Vortag dar. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI stieg um 1,49 Dollar auf 52,63 Dollar.

Was ist passiert? Zwei Tanker sind im Golf von Oman in Seenot beschossen worden. Der Frachter „Front Altair“ war nahe der Straße von Hormus in Folge mehrere Explosionen in Seenot geraten. Die norwegische Seefahrtsbehörde bestätigte einen Angriff. Das unter der Flagge der Marshallinseln fahrende Schiff sei am frühen Morgen zwischen den Vereinigten Arabischen Emiraten und dem Iran attackiert worden, teilte die Behörde mit. Iranischen Staatsmedien zufolge ist der Tanker im Gold von Oman bereits gesunken.

Der zweite Frachter, „Kokuka Courageous“, gehört der Hamburger Reederei Bernhard Schulte Shipmanagement. Die Gruppe teilte mit, das Schiff sei bei einem mutmaßlichen Angriff beschädigt und daraufhin evakuiert worden. Die US-Marine in der Region gab bekannt, sie habe zwei getrennte Notrufe erhalten und sei mit eigenen Schiffen zu einem Hilfseinsatz vor Ort.

Wer hinter dem Angriff steckt, ist bislang unklar. Der Angriff folgt auf ähnliche Attacken vor wenigen Wochen. Damals hatten die USA den Iran verantwortlich gemacht und mit ernsten Konsequenzen gedroht. Der Golf von Oman liegt in der Nähe der Straße von Hormus, der die ölreiche Golfregion mit dem offenen Meer verbindet. Über diese Route wird großer Teil des weltweiten Rohöltransports per Schiff abgewickelt.

Nach Einschätzung von Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch dürfte die starke Preisentwicklung auch eine Gegenbewegung nach dem gestrigen Absturz gewesen sein, der seines Erachtens nicht gerechtfertigt gewesen sei. Denn die offiziellen US-Lagerdaten seien bei weitem nicht so preisbelastend ausgefallen, wie es die negative Marktreaktion im Anschluss habe vermuten lassen.

Die US-Rohölvorräte sind in der vergangenen Woche überraschend um 0,8 auf 234,9 Mio. Barrel gestiegen. Analysten hatten mit einem Rückgang um 1,0 Mio. Barrel gerechnet. Allerdings legten die Bestände weniger deutlich zu als das API am Dienstagabend noch berichtet hatte. Die Raffinerien verarbeiteten zudem mehr Rohöl und der Lageraufbau bei Benzin fiel geringer aus als in den Wochen zuvor.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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