Wie groß ist der Einfluss von QE auf den Bund-Future?
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Der Bund-Future hat in der vergangenen Woche die magische Marke von 160 Punkten exakt erreicht. Überschritten wurde sie bislang aber noch nicht. Derzeit sieht es auch danach aus, dass es kurzfristig nicht mehr dazu kommen wird. Am Freitag verfällt der März-Kontrakt und es erfolgt die Umstellung auf den Juni-Kontrakt. Dies wird mit einem deutlichen Kursabschlag einhergehen. Der Juni-Kontrakt notiert aktuell bei 156,82 Punkten – also mehr als 200 Ticks unter dem März-Kontrakt. Es wird sicher einige Zeit dauern, bis sich der Bund-Future wieder der Marke von 160 Punkten annähern wird.
Unklar ist noch, wie stark der Einfluss von QE auf den Bund-Future sein wird. Die Europäische Zentralbank will noch in diesem Monat mit dem Kauf von Staatsanleihen beginnen. Details werden wir voraussichtlich bei der Pressekonferenz nach der EZB-Sitzung am Donnerstag erfahren. Ist das Programm der EZB überhaupt groß genug, um die Rendite nachhaltig zu beeinflussen? Vom Kaufprogramm der EZB werden voraussichtlich rund 10 Milliarden Euro pro Monat auf Bundesanleihen entfallen. Zum Vergleich dazu wurden im vergangenen Jahr pro Monat Bundeswertpapiere im Volumen von 400 bis 500 Milliarden Euro gehandelt. Die Nachfrage steigt durch die EZB also nicht nennenswert. Zudem sind die Umsätze an den Future-Märkten wesentlich höher. An der Eurex werden jeden Tag rund eine Million Bund-Future-Kontrakte gehandelt. Das entspricht einem Gegenwert von rund 100 Milliarden Euro. Das Handelsvolumen an der Eurex ist also wesentlich höher als am Sekundärmarkt für Staatsanleihen. Wo werden also die Kurse gemacht? Reagiert der Bund-Future auf das aktuelle Renditeniveau bei Staatsanleihen oder ist es genau umgekehrt und die Renditen für Bundesanleihen orientieren sich am Bund-Future?
Klar ist, das Kaufprogramm der EZB wird die Nachfrage nicht nennenswert erhöhen. Mit zunehmender Dauer von QE sind aber trotzdem Auswirkungen auf die Anleihekurse zu erwarten. Da die EZB die erworbenen Papiere auf absehbare Zeit nicht verkaufen wird, sinkt das Volumen der im Umlauf befindlichen Wertpapiere. Das Programm der EZB dürfte daher aufgrund von Engpässen auf der Angebotsseite zu sinkenden Renditen führen – einiges davon dürfte aber bereits eingepreist sein.
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Aus allen Kommentaren ist ersichtlich, das es sich um ein komplexes Gebilde handelt. Hoffentlich kapiert dies Mister Draghi.................man muss seine Zweifel haben.........
Aber die EZB muss sich ja im Finanzmakt tummeln und Staatsfinanzierung betreiben ! Hoffenlich geht er bald in Rente....wie lange ist er denn berufen...weis das jemand ??
Also meiner Meinung nach hat Herr Gansneder nicht ganz richtig recherchiert oder geschlussfolgert. Laut Deutscher Finanzagentur stehen für infrage kommendes Programm derzeit Bundesanleihen in Höhe von ca 678 Mrd aus (für Bund-Future relevant - nicht Bobl), von denen ca 100 Mrd bis 2017 fällig sind. Das EZB Programm läuft 2 Jahre, d.h. die EZB kauft Anleihen in Höhe von 240 Mrd, sprich ein Drittel der ausstehenden Emission!!! Handelsvolumen wird evtl. durch Doppelzählung verfälscht (Käufer und Verkäufer zählt), bzw. es wird nicht berücksichtigt dass Handelshäuser auch Anleihen insbesondere den Bund-Future aktiv mehrmals am Tag hin und herhandeln. Daher ist der Versuch Volumen im Hinblick auf QE Einfluss zu beurteilen eher unnütz. Wenn man sich die nackten Zahlen ansieht muss man eher fragen, woher eigentlich die EZB die 10 Mrd pro Monat kaufen will? Versicherer, Pensionskassen, Anleihefonds können nicht oder nur wenig verkaufen wegen KAGG. Fragen über Fragen, die den Sinn dieser EZB Aktion immer mehr ad absurdum führen, wenn man überlegt dass wir bereits bis 5 Jahre negative Zinsen haben und bei 10 J nur noch knapp darüber.
Herr Gansneder,
wo finden Sie die Umsätze der Anleihen?
Muß man nicht alle Bundesanleihen Futures berücksichtigen (Schatz, Bobl, Bund, Buxl usw). Da wäre das Volumen rd 9b pro Jahr (ca 2xBund Future) nach Euwax Statistik. Im Vergleich zu den rd 1B Bundesschulden werden schon riesige Mengen sowohl als Anleihen als auch als Futures umgeschlagen
Wenn ich noch daran denke, daß Zentralbanken und Versicherungen einen Großteil der Anleihen halten, dann müssen die restlichen Stücke ja wahnsinnig oft umgeschlagen werden.