Kommentar
12:21 Uhr, 14.03.2011

WGZ Cognitrend Report - das Marktgeschehen aus dem Blickwinkel der verhaltensorientierten Forschung

DAX trotz Unsicherheiten nicht im Abwärtstrend

Vor allem die institutionellen Anleger haben zu Beginn des Berichtszeitraums nachgeholt, was sie eigentlich schon in der Vorwoche gerne getan hätten: Käufe in die Abwärtskorrektur des DAX hinein. Dies ist auch kein Wunder, wenn man bedenkt, dass zumindest in der Wahrnehmung der Investoren die Risiken im Vergleich zur Vorwoche abnahmen. Am Ende blieben dennoch drei große Faktoren mit unterschiedlicher Unsicherheit zu verarbeiten: Da war zum einen die EZB, die sich offensichtlich nicht mehr von Zinserhöhungen abbringen lassen möchte. Deren drei soll es nach der Erwartung vieler Auguren in diesem Jahr in Höhe von insgesamt 0,75 Prozent geben. Wovon die Börsianer bislang jedoch unbeeindruckt blieben. Der zweite Unsicherheitsfaktor, nämlich die Lösung der Probleme an der Peripherie Europas hat die Aktienhändler ebenfalls nur temporär beunruhigt, auch als Spanien von der Ratingagentur herabgestuft wurde. Zumal sich viele Akteure keine großen Hoffnungen mehr auf einen positiven Ausgang der Gespräche der EU-Staats- und Regierungschefs am vergangenen Freitag machten. Der dritte Unsicherheitsfaktor, die Entwicklung der geopolitischen Ereignisse außerhalb Europas, zuletzt von den Investoren immer noch am stärksten gewichtet, trug einen guten Teil zur Abwärtskorrektur bei. Und als ob der Unsicherheit nicht schon genug gewesen wäre, wurde die unübersichtliche politische Situation in Libyen, aber auch in Saudi Arabien zudem noch am Freitag vom schwersten Erdbeben Japans seit 140 Jahren überschattet. Dabei dürfte es wohl kaum jemanden gegeben haben, der von den dramatischen Tsunami-Bildern und den atomaren Unfällen unberührt geblieben wäre. Mit bislang nur schwer abschätzbaren globalen ökonomischen Folgen.

Mittlerweile ist der DAX unter unsere Schlüsselunterstützung gefallen, wodurch für das Börsenbarometer eine Falltür bis 6.790/6.810, wenn nicht sogar 6.690/95 für korrektive Kursrückgänge geöffnet worden ist. Andererseits ist die Oberseite derzeit mit Widerständen bei 7.105 und 7.220/25 gepflastert, bei denen wir Angebot aus schiefliegenden bullishen Engagements erwarten. Ein Überwinden letzterer Marke würde für den DAX allerdings Stabilität und ein Ende der Korrekturen bedeuten.

Alle in diesem Dokument genannten Preisniveaus verlieren bei einem Durchstoß von zehn Punkten ihre Gültigkeit.

Die gesamte Analyse des DAX, EuroStoxx50® und S&P 500 aus dem Blickwinkel der verhaltensorientierten Forschung erhalten Sie kostenfrei hier als PDF-Download.

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