WGZ Cognitred Report - das Marktgeschehen aus verhaltensorientierter Sicht
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DAX
Mit Vertrauen ist das so eine Sache: Es geht von jetzt auf gleich verloren. Bis es aber wiederhergestellt ist, kann viel, viel Zeit ins Land gehen. Und so dürfte es Marktteilnehmern wie Politikern klar gewesen sein, dass selbst ein gewaltiges Rettungsnetz von 750 Milliarden Euro nicht groß genug sein würde, um das Investoren-Vertrauen aufzufangen. Dennoch hagelte es in den letzten Tagen Kritik am Nothilfepaket der Europäischen Union und des Internationalen Währungsfonds. Es müsse nachgebessert werden, hieß es, denn man habe damit lediglich Zeit gekauft, mehr nicht. Mehr wollte man aber doch auch gar nicht! Die Hilfsaktion sollte weder das europäische Schuldengebirge über Nacht dem Erdboden gleichmachen, noch den Eurokurs auf 1,50 hieven. Schließlich profitiert gerade das exportorientierte Deutschland von einer günstigen Währung. Wie sehr, das verraten die jüngsten Exportzahlen, wonach die Ausfuhren im März so stark gestiegen sind wie schon seit 18 Jahren nicht mehr.
Das gewaltige Kreditprogramm kann und soll nur die akuten Symptome der Krise behandeln. Die Staaten haben nun Zeit erhalten, um die langfristige Lösung des Problems anzugehen: Und die heißt sparen, sparen, sparen. Kanzlerin Merkel erteilte gleich zu Wochenbeginn Steuersenkungen im nächsten und übernächsten Jahr eine Absage und am Dienstag versprach sie, in den kommenden vier Wochen erste Einsparungen zu beschließen.
Derweil geht in Euroland die Angst vor Inflation um. Denn am Montag hat die Europäische Zentralbank bereits begonnen, Staatsanleihen als Teil des neuen europäischen Sicherheitsnetzes aufzukaufen. Insbesondere in Deutschland herrscht aufgrund seiner Vorgeschichte echte „Ur-Angst" vor einer Geldentwertung. Aktuell fürchten sich 52 Prozent der Deutschen vor Inflation, so eine Emnid-Umfrage. Um jegliche Spekulationen bereits im Keim zu ersticken, ist Zentralbank-Chef Jean-Claude Trichet bereits eifrig dabei, die Gemüter wieder zu beruhigen. Auf die Frage, ob der Eurozone eine Inflation ins Haus stünde, sagte er in einem Interview: „Nein, keinesfalls!"
Derlei Bedenken der Anleger sprechen zwar einmal mehr für den Aktienmarkt. Denn vom Aufkauf von Staatsanleihen durch Zentralbanken konnten die Börsen in der jüngeren Vergangenheit profitieren (siehe USA oder Großbritannien). Und tatsächlich: Der DAX hat mit der Wiedereroberung des 6.110er Widerstandes einstweilen die Stabilisierung geschafft und sogar mittelfristig orientierte Börsianer zum Umdenken, soll heißen: zum Wiedereinstieg gezwungen. Dennoch lastet auch auf dem DAX der Abgabedruck langfristig orientierter Akteure, die sich grundlegend von der Eurozone abwenden. Daher wäre die Chance auf Erholung bis 6.295 unterhalb von 5.830 schon wieder vertan.
Alle in diesem Dokument genannten Preisniveaus verlieren bei einem Durchstoß von zehn Punkten ihre Gültigkeit.
Die gesamte Analyse des DAX, EuroStoxx50® und S&P 500 aus dem Blickwinkel der verhaltensorientierten Forschung erhalten Sie kostenfrei hier als PDF-Download
http://www.wgz-zertifikate.de/de/wgzbank/downloads/zertifikate/webvideo/wgz_cognitrend_report.pdf
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