WGZ Cognitred Report - das Marktgeschehen aus verhaltensorientierter Sicht
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DAX
Eine der missglücktesten Veranstaltungen neuerer Zeit – so beurteilten die Beobachter unverhohlen die Pressekonferenz im Anschluss an die EZB Sitzung vom vergangenen Donnerstag. Denn Jean-Claude Trichet hatte auf Fragen der Journalisten meist nur eine Antwort, nämlich: „We don’t comment" – „kein Kommentar". Insbesondere die Ankündigung, dass die gelockerten Anforderungen für Wertpapiere, die bei der Zentralbank als Kreditsicherheit hinterlegt werden müssen, auch über das Jahr 2010 hinaus gelten, hätte einer genaueren Erklärung bedurft. Das Motiv für diesen Kurswechsel blieb jedoch ungeklärt. Dabei lautete erst vor wenigen Wochen die klare Ansage, dass eine Änderung des Sicherheitsrahmens zugunsten eines einzelnen Landes ausgeschlossen sei. Nun kann sicherlich eine einmal getroffene Entscheidung rückgängig gemacht werden, sofern Sachgründe dies erforderlich machen. Doch ebenso klar ist, dass jeder Entscheider, der nicht hundertprozentig hinter einem Strategiewechsel steht, erhebliche mentale Schwierigkeiten haben dürfte, diesen überzeugend unter dem eigenen Namen zu verkaufen.
So weit, so gut. Aber hat sich der EZB-Präsident wirklich so schlecht geschlagen, wie uns mancher Kommentator Glauben machen wollte? Eigentlich nicht. Denn manche Fragen, die bei der Pressekonferenz an Trichet gerichtet wurden, gingen schlichtweg an die falsche Adresse. Vor allem die Frage, ob eine Rettung Griechenlands zu Vorzugskonditionen, also einer Subvention gleich, unternommen würde. Doch auch beim Nachhaken der Journalisten in Sachen EU-Kredite, hätte die Antwort von den Regierungen geliefert werden müssen. Dieses geschah am Wochenende sozusagen mit Verspätung. Selbst Deutschland hat mit seiner Zustimmung zum milliardenschweren Hilfsprogramm für Griechenland praktisch eine 180- Grad-Wende im Vergleich zu seiner früheren Haltung vollzogen. Interessant ist in diesem Zusammenhang das Verhalten der Börsianer. Wer vor acht Wochen bereits gewusst hätte, dass griechische Anleihen, mehr als vier Prozent über den deutschen rentieren würden, hätte niemals für möglich gehalten, dass der DAX nun neue Jahreshochs erzielt. Es hätte wohl niemand auch nur einen Pfifferling für den Euro gegeben, der heute mit 1,36 US-Dollar praktisch genauso teuer ist wie damals. Ein griechisches Drama der Neuzeit, das jedoch offensichtlich kaum Eindruck auf die Börsianer machte. Zumindest wird der DAX von anderen Geldströmen beeinflusst, so dass wir sein Potenzial auf 6.405/10 erhöhen können. Jedenfalls so lange 6.040/45 nicht an der Unterseite fällt.
Alle in diesem Dokument genannten Preisniveaus verlieren bei einem Durchstoß von zehn Punkten ihre Gültigkeit.
Die gesamte Analyse des DAX, EuroStoxx50® und S&P 500 aus dem Blickwinkel der verhaltensorientierten Forschung erhalten Sie kostenfrei hier als PDF-Download
http://www.wgz-zertifikate.de/de/wgzbank/downloads/zertifikate/webvideo/wgz_cognitrend_report.pdf
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