WGZ Cognitred Report - das Marktgeschehen aus verhaltensorientierter Sicht
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DAX
Bislang sind es vor allem die Investmentbanker gewesen, denen Gier nachgesagt wurde. Nach Boni zum Beispiel. Doch auch der Rest der Bevölkerung ist vor Habsucht nicht gefeit. Das besagt zum einen die Hirnforschung, die bekanntlich in den vergangenen Jahren ein gutes Stück vorangekommen ist. Wer nämlich einen Gewinn in Aussicht gestellt bekommt, dessen Neuronen fangen sofort an „zu feuern". Zum anderen haben Meinungsforscher unlängst ihren eigenen Beitrag zu diesem Thema geleistet. Im Magazin „Reader’s Digest" stand das Ergebnis einer Umfrage des Instituts Enid unter mehr als 1.000 Bürgern zu lesen. Danach ist jeder fünfte Deutsche bereit, ein Jahr früher zu sterben, wenn er dafür 1 Mio. Euro erhält. Besonders interessant sind bei dieser Erhebung die lokalen Unterschiede. Während in den neuen Bundesländern Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg- Vorpommern die wenigsten Menschen für einen derartigen Deal zu gewinnen waren, war die Gier in Baden-Württemberg mit 25 Prozent Tauschwilligen am stärksten ausgeprägt.
Obendrein waren eher die Besserverdienenden für derlei Geschäfte zu haben, als Leute aus niedrigeren Einkommensgruppen. So sehr einige dieser Resultate überraschen mögen, zeigen sie doch ein menschliches Grundverhalten, das ebenso gut an der Börse zu finden ist. Akteure entscheiden sich eher für einen sicheren Gewinn in der Gegenwart als für einen höheren, dafür ungewissen Profit in der Zukunft. Und das gegebenenfalls sogar unter Inkaufnahme eines besonders hohen Risikos, das jedoch auf der„gefühlten" Zeitachse ganz schnell in der näheren Zukunft abdiskontiert wird. Und wie am Beispiel des Todes, als einem bekanntlich verlässlich eintretenden Zukunftsereignis zu sehen ist, ist die Gruppe derer, denen ein Jahr mehr oder weniger Lebenszeit nichts ausmacht, erstaunlich groß. Lediglich die Älteren unter den Befragten äußerten sich etwas vorsichtiger, waren dem Angebot jedoch ebenfalls nicht völlig abgeneigt.
Da war es während der Berichtswoche offenbar wesentlich einfacher, das Geld an den Aktienmärkten zu verdienen – wenn auch nur im Nachhinein. Während die Devisenhändler streckenweise auf den Euro eindroschen, schien Kaufwillige selbst die Causa Griechenland nebst allen möglichen Nebenwirkungen auf andere europäische Staaten nicht zurückhalten zu können. Auch wenn die Engagements nicht hoch gewesen sein mögen, hat niemand, auch nicht das Ausland, gegen den Aufwärtstrend gehalten. Dessen Potenzial (von uns mit 6.160/65 angegeben) wurde fast völlig ausgeschöpft, erweitert sich aber in der Woche vor Ostern auf 6.235/40. Und solange 5.965/80 nicht fällt, muss man sich diesbezüglich auch keine Sorgen machen.
Alle in diesem Dokument genannten Preisniveaus verlieren bei einem Durchstoß von zehn Punkten ihre Gültigkeit.
Die gesamte Analyse des DAX, EuroStoxx50® und S&P 500 aus dem Blickwinkel der verhaltensorientierten Forschung erhalten Sie kostenfrei hier als PDF-Download
http://www.wgz-zertifikate.de/de/wgzbank/downloads/zertifikate/webvideo/wgz_cognitrend_report.pdf
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