Kommentar
08:01 Uhr, 09.02.2010

WGZ Cognitred Report - das Marktgeschehen aus dem Blickwinkel der verhaltensorientierten Forschung

DAX

Die ersten Wochen des Jahres 2010 sind für viele Börsianer enttäuschend verlaufen. Die Enttäuschung wäre jedoch längst nicht so bitter gewesen, wenn nicht so viele Profis zu Jahresbeginn überwiegend positive Prognosen abgegeben hätten. So aber hatte das Gros der Analysten zumindest für das erste Halbjahr mit einem steigenden DAX gerechnet, der ab Juli korrigieren sollte. Nun ist alles ganz anders gekommen und selbst die für den weiteren Verlauf als so wichtig erachtete 5.500er Marke wurde am letzten Berichtstag angegriffen. Und trotzdem wird man hie und da nicht müde, deutschen Aktien ein erhebliches Potenzial nach oben zuzuschreiben. Bliebe ein Problem: Bei allem Anreiz, den eine Aktienmarktkorrektur für einen Einstieg bieten mag, wird sie nur von den heimischen institutionellen Investoren genutzt. Dies spiegelte auch die jüngste Stimmungserhebung in Zusammenarbeit mit der Börse Frankfurt wider.

Ganz anders verhielten sich da viele private Anleger, für die die jüngste Abwärtsentwicklung zu schnell und zu volatil gewesen zu sein scheint – eine rasante Achterbahnfahrt zu dissonanter Begleitmusik: ökonomisch überwiegend positive Überraschungen, sogar gute Quartalszahlen aus USA, dazu aber Negativ-Schlagzeilen über Griechenland, Portugal und Co. Ganz zu schweigen vom Euro, den einige Kommentatoren bereits zerbrechen sehen. Völlig überzeichnete, wenig konstruktive Horrorszenarien machen da die Runde. Und die Bedenkenträger können sich damit brüsten, dass sie das alles ja schon seit Jahren haben kommen sehen. Eine gemeinsame Währung ohne gemeinsame Regierung – dieses Experiment konnte einfach nicht gut gehen. Für eine solche Einstellung kann man sich zwar nichts kaufen, dennoch ist sie psychologisch interessant: Denn sollten die Schwarzmaler tatsächlich Recht behalten, kommen sie urplötzlich in den Ruf, über außergewöhnliche Prognosefähigkeiten zu verfügen. Und falls sie irren? Dann gerät ihr Gerede sofort wieder in Vergessenheit. Bis zum nächsten Mal. Schon erstaunlich, wie schnell man in der öffentlichen Wahrnehmung mit einer relativ kleinen Trefferserie zum Börsen-Guru avancieren kann.

Trotz der knapp erlangten Stabilität während der Berichtswoche hat die fehlende Anschlussnachfrage das Börsenbarometer abermals unter Druck gesetzt. Dabei hat sich neuerlich Risiko an der Unterseite (Zwischennachfrage bei 5.325/30) bis 5.210/15 eröffnet. Stabilität ist hingegen nicht vor 5.730/35 Zählern zu erwarten, so dass sich aus Chance/Risiko-Aspekten derzeit keine Strategie anbietet.

Alle in diesem Dokument genannten Preisniveaus verlieren bei einem Durchstoß von zehn Punkten ihre Gültigkeit.

Die gesamte Analyse des DAX, EuroStoxx50® und S&P 500 aus dem Blickwinkel der verhaltensorientierten Forschung erhalten Sie kostenfrei hier als PDF-Download

http://www.wgz-zertifikate.de/de/wgzbank/downloads/zertifikate/webvideo/wgz_cognitrend_report.pdf

WGZ Cognitrend TV
Die WGZ BANK stellt kostenlos und börsentäglich ab 9:30 Uhr WGZ Cognitrend TV bereit – einen ca. dreiminütigen Web-TV-Clip über die aktuelle Stimmung an den Aktienmärkten. Interessiert? Dann melden Sie sich für unseren kostenlosen Reminder an!
http://wgz-zertifikate.de/de/wgzbank/zertifikate/webvideo/index.html

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