Analyse
14:00 Uhr, 11.05.2022

WESTWING – Geschäft bricht deutlich ein

Nachdem heute Morgen bereits mein wenig schmeichelhafter Artikel zu home24 erschienen ist, mache ich direkt weiter bei Westwing. Wenn wir schon bei Möbeln sind, dann geben wir uns auch die komplette Bandbreite.

Erwähnte Instrumente

  • Westwing Group SE
    ISIN: DE000A2N4H07Kopiert
    Kursstand: 9,260 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Westwing Group SE - WKN: A2N4H0 - ISIN: DE000A2N4H07 - Kurs: 9,260 € (XETRA)

Während home24 eher das Online-Universal-Möbelhaus ist, pflegt man bei Westwing mehr Stil und sieht sich als Quelle der Inspiration. Man schlägt via Instagram & Co. kreative Einrichtungsideen vor und möchte so den Eindruck eines gemütlichen Einkaufsbummels erwecken. Das macht Westwing besonders bei der weiblichen Kundschaft beliebt, die ca. 90 % der Kundenbasis ausmacht.

Zahlen bitte

Genug über Einrichtung philosophiert. Den harten Zahlen und der Realität muss sich auch Westwing stellen. Der Umsatz im Q1 fiel um beachtliche 19,7 % niedriger aus als im Vorjahr und lag nur noch bei 111,1 Mio. EUR. Die adjustierte EBITDA-Marge brach rekordverdächtige 15,7 % ein und lag nach +14,2 % im Vorjahr nur noch bei -1,5 %. Schockierend schlecht! Dabei nahm der Umsatz der "Westwing Collection" am Umsatz von 31 % auf 37 % zu. Hier macht man traditionell die höchste Marge. Zumindest sagt man das.

Gleichzeitig stieg die Zahl der Mitarbeiter immerhin um 32,5 %. Eine unangenehme Kombination, wegbrechendes Geschäft und große Neueinstellungen.

Prognose runter

Während home24 an der Prognose noch festgehalten hatte, musste Westwing diese bereits heute absenken. Man erwartet nun nur noch, das untere Ende der Prognosebandbreite zu erreichen. Sprich 460 Mio. EUR Umsatz und eine negative EBITDA-Marge von rund 2 %. Ich habe die Schätzungen weiter unten schon daran angepasst und liege somit deutlich unterhalb der aktuellen Konsensschätzungen der Analysten. Diese werden nun nachziehen müssen.

Positiv ist auf jeden Fall anzumerken, dass Westwing immer noch sehr solide finanziert ist. Mit rund 80 Mio. EUR Nettofinanzmitteln steht das Unternehmen gut da. Die Marktkapitalisierung liegt mit 190 Mio. EUR bei weniger als der Hälfte des Jahresumsatzes. Für Westwing wird der Weg wesentlich leichter, das Geschäft wieder zu drehen, als für eine home24, da man auch viele Dekoartikel mit guter Marge verkauft. Je kleiner der Artikel, desto weniger Probleme in der Logistik gilt im eCommerce.

Fazit: Aktuell scheint noch nicht der Zeitpunkt gekommen um hier auf einen Turnaround zu spekulieren. Ganz so negativ wie home24 sehe ich Westwing aber auch nicht. Es könnte durchaus sein, dass wir die Aktie in ein paar Monaten erneut anschauen müssen.

Westwing Group SE
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    L&S
    VerkaufenKaufen
Jahr 2021 2022e*

2023e*

Umsatz in Mio. EUR 522,00 460,00 540,00
Ergebnis je Aktie in EUR 0,55 -1,00 0,20
KGV 17 -9 47
Dividende je Aktie in EUR 0,00 0,00 0,00
Dividendenrendite 0,00 % 0,00 % 0,00 %
*e = erwartet

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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