Wenn die Fed jetzt die Inflationsrisiken leugnet, wird eine spätere Straffung umso brutaler
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„Die Fed beharrt auf dem vorübergehenden Charakter des Inflationsschubs, aber nichts ist weniger sicher. Die Wiederbelebung der Wirtschaft verschafft den Sektoren, die von der Pandemie am stärksten betroffen waren, wieder Spielraum für Preiserhöhungen, zumal die Finanzen der Haushalte dank der Erholung der Beschäftigung in guter Verfassung sind. So stiegen die Preise im Luftverkehr im April um 10 Prozent gegenüber dem Vormonat. Die Preise für Hotels und Mietwagen folgen dem gleichen Muster. Der erhebliche Druck auf die Rohstoffe hängt mit der notwendigen Transformation des Wachstumsmodells zusammen, die durch die Herausforderungen des Klimawandels hervorgerufen wird. Außerdem werden sich die Kosten für Wohnraum erhöhen. Das Ende der Moratorien bei Mietrückständen wird ebenfalls eine Anpassung der Mieten bewirken. Inflation kann also nicht nur ein vorübergehendes Phänomen sein.
Ihr Anstieg wäre aber – kurzfristig betrachtet – gar nicht so gefährlich für die die Finanzmärkte, wenn er nicht das Potenzial hätte, das Tapering-Szenario der Fed zu verändern. Der Anstieg der Breakeven-Inflationspunkte auf den höchsten Stand seit 2005 – über 2,8 Prozent auf die 5jährige Laufzeit – stellt das bisherige Fed-Szenario und die Zielsetzung einer durchschnittlichen Inflation in Frage. Auch die Realzinsen (-1 Prozent bei 10-jähriger Laufzeit) sind im Verhältnis zum US-Wachstumspotenzial viel zu niedrig. Die Treasury-Note liegt nach einem kurzen Rückgang unter 1,50 Prozent nach der Veröffentlichung der Lohndaten für April nun nahe bei 1,65 Prozent. Die Versteilerung der Zinskurve spiegelt somit einerseits die abwartende Haltung der Fed und die Risiken einer umso brutaleren Straffung danach wider.“
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