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13:55 Uhr, 09.06.2020

Weltbank mit tiefschwarzer Prognose

Der Pandemieschock wird voraussichtlich dazu führen, dass die Weltwirtschaft in diesem Jahr um 5,2 Prozent schrumpft - die tiefste Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg. Dies erwartet die Weltbank laut ihrer aktuellen Konjunkturprognose.

Washington (Godmode-Trader.de) - Die Weltbank hat am Montag aktualisierten Prognosen für die Weltwirtschaft veröffentlicht. Die neue Erwartung der Organisation für das globale Bruttoinlandsprodukts (BIP) liegt per 2020 bei minus 5,2 Prozent.

Der #COVID19-Pandemieschock wird voraussichtlich dazu führen, dass die Weltwirtschaft in diesem Jahr um 5,2 Prozent schrumpft - die tiefste Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Geschwindigkeit der Prognose-Herabstufungen lässt eine weitere Abwärtskorrektur möglich erscheinen. - Weltbank (@WorldBank) 8. Juni 2020

Am härtesten betroffen sind die Länder, in denen eine starke Abhängigkeit von Welthandel, Tourismus, Rohstoffexporten und externer Finanzierung besteht, heißt es in dem Bericht "Global Economic Prospects". Für die Industrieländer soll es deshalb besonders stark, nämlich um 7 Prozent abwärts gehen. In den Schwellenländern wird ein Rückgang um 2,5 Prozent unterstellt (Brasilien -8,0 %, China +1,0 %).

In ihrem letzten halbjährlichen Weltwirtschaftsbericht, der im Januar veröffentlicht wurde, bevor die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am 11. März den Ausbruch von Covid-19 zu einer Pandemie erklärte, prognostizierte die Weltbank dank einer allmählichen Erholung von Handel und Investitionen noch ein Wachstum der Weltwirtschaft von 2,5 Prozent in diesem Jahr, nach 2,4 Prozent im Jahr 2019.

Laut der Organisation muss sich die „Weltgemeinschaft zusammenschließen, um Wege für einen möglichst robusten Aufschwung zu finden, und um zu verhindern, dass noch mehr Menschen in Armut und Arbeitslosigkeit geraten“. Der Präsident der Weltbank, David Malpass, sagte laut Bericht: „Die heute getroffenen politischen Entscheidungen - darunter eine größere Transparenz der Schulden, die zu neuen Investitionen einlädt, Fortschritte bei der digitalen Konnektivität und eine erhebliche Ausweitung der Bargeld-Sicherheitsnetze für die Armen - werden dazu beitragen, den Schaden zu begrenzen und eine stärkere Erholung herbeizuführen“.

Laut Analysten lag der Tiefpunkt der konjunkturellen Anpassung mit höchster Wahrscheinlichkeit im April 2020. Im weiteren Verlauf des Jahres 2020 dürfte sich die Weltwirtschaft festigen und für 2021 wird dynamisches Wachstum erwartet. Dann sollten Effekte aus Aufholprozessen aus dem Jahr 2020 im Sektor Produktion, eine höhere Lagerhaltung als Folge der Erfahrungen der Corona-Krise Wachstumsimpulse liefern. Darüber hinaus werden die global veranlassten Konjunkturpakete einen Schub auslösen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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