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09:23 Uhr, 10.07.2019

Weizen: Trotz Hitze höheres Angebot aus Schwarzmeerregion

Händler und Analysten erwarten laut einer Reuters-Umfrage in diesem Jahr einen Anstieg der Weizenexporte aus dem Schwarzmeerraum um vier Prozent gegenüber dem Vorjahr.

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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Das Analysehaus SovEcon machte am Montag einen weiteren kräftigen Schnitt an seiner Schätzung für die russische Weizenernte und erwartet nun statt 82,2 Millionen Tonnen nur noch 76,6 Millionen Tonnen. Grund dafür ist die Trockenheit und Hitze im Juni. Das Beratungshaus IKAR senkte seine Prognose bereits das zweite Mal binnen einer Woche, erwartet aber immerhin noch 78,5 Millionen Tonnen, wie Commerzbank-Analystin Michaela Kuhl im „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

„Auch wenn sich die Prognosen damit immer weiter vom bisherigen Rekord aus 2017 in Höhe von 85 Millionen Tonnen entfernen, bleibt es doch bei einem deutlichen Anstieg gegenüber den 72 Millionen Tonnen aus dem letzten Jahr. Auch in der Ukraine soll mehr Weizen als 2018 geerntet werden, in Kasachstan etwa ähnlich viel. Entsprechend erwarten die Händler und Analysten, die an einer Reuters-Umfrage teilnahmen, einen Anstieg der Exporte aus dem Schwarzmeerraum um vier Prozent“, so Kuhl.

Zusätzlich sei der Proteingehalt des russischen und ukrainischen Weizens witterungsbedingt in diesem Jahr offenbar überdurchschnittlich hoch. Das US-Landwirtschaftsministerium USDA werde morgen neue Prognosen veröffentlichen. Die Teilnehmer einer Bloomberg-Umfrage erwarteten im Durchschnitt, dass es seine Ernteerwartung für die USA nahezu unverändert lasse und damit gegenüber dem Vorjahr weiterhin einen Anstieg um ein Prozent auf 52 Millionen Tonnen vorhersagen werde. In den USA sei die Winterweizenernte bereits zur Hälfte eingebracht, heißt es weiter.

„Da auch in der EU gegenüber dem Dürrejahr 2018 ein deutlicher Produktionsanstieg erwartet wird, und die Produktion wohl auch in Kanada und Australien höher ausfällt, gehen USDA und Internationaler Getreiderat IGC für 2019/20 von einem Überschuss am Weizenmarkt aus. Dennoch setzt seit Mitte Juni die Mehrheit der kurzfristig orientierten Marktteilnehmer auf steigende Preise. Dies dürfte vor allem mit der Erwartung zusammenhängen, dass der Weizenmarkt vom Maismarkt mitgezogen wird, für den USDA und IGC inzwischen ein Defizit von 35 Millionen bzw. 48 Millionen Tonnen prognostizieren“, so Kuhl.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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