Weizen: Spekulationen über geringere Exporte Indiens
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- WeizenKursstand: 1.091,33 US¢/bu. (ARIVA Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Der Weizenpreis an der CBOT stieg gestern zeitweise um vier Prozent auf 1.090 US-Cent je Scheffel, der EU-Weizenpreis an der Euronext auf 390 Euro je Tonne. Auslöser waren Spekulationen, dass Indien die Ausfuhr von Weizen beschränken könnte, da die aktuelle Hitze die heranwachsende Ernte zu beeinträchtigen droht, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
Gestern habe das indische Landwirtschaftsministerium seine Prognose für die diesjährige Weizenernte auf 105 Millionen Tonnen gesenkt. Bislang habe die Prognose bei rekordhohen 111 Millionen Tonnen gelegen, nach einer Ernte von 109,6 Millionen Tonnen im Vorjahr. Indien habe seine Weizenexporte in den letzten Monaten spürbar ausgeweitet, um von den deutlich gestiegenen Weizenpreisen zu profitieren. Damit habe das Land auch für einen dringend benötigten Ausgleich für den kriegsbedingten Wegfall der Weizenexporte aus der Ukraine gesorgt, heißt es weiter.
„Gelangt nun weniger Weizen aus Indien an den Weltmarkt, droht eine erneute Angebotsverknappung, was sich im gestrigen Preisanstieg widerspiegelt. Die Entscheidung über eine Beschränkung der Weizenexporte liegt bei Ministerpräsident Modi. Noch ist nicht klar, ob diese überhaupt kommt und wie stark sie ausfällt. Der Landwirtschaftsminister sieht aktuell noch keine Notwendigkeit für eine Beschränkung der Exporte“, so Fritsch.
Die Weizenexporte Indiens sollten bisher im seit Anfang April laufenden Fiskaljahr 2022/23 auf zwölf Millionen Tonnen steigen, was das bisherige Rekordniveau des vorherigen Fiskaljahres von knapp acht Millionen Tonnen deutlich übertreffen würde. Einige Händler in Indien rechneten aber mit einem stärkeren Rückgang der Ernte um bis zu zehn Prozent auf 100 Millionen Tonnen, was eine Einschränkung der Exporte erforderlich machen könnte, heißt es weiter.
„Die Unsicherheit darüber dürfte den Weizenmarkt weiterhin beschäftigen und könnte für weitere Preissteigerungen sorgen. Auch der schlechte Zustand der US-Winterweizenpflanzen gibt Anlass zur Besorgnis. Ende letzter Woche waren laut US-Landwirtschaftsministerium weiterhin nur 27 Prozent der Pflanzen in einem guten bzw. sehr guten Zustand, was dem niedrigsten Wert zu dieser Jahreszeit seit 26 Jahren entspricht“, so Fritsch.
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