Weizen: Sorgen um potenzielle Einschränkungen russischer Exporte
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Zwei große westliche Unternehmen planen aus Getreideexportgeschäften in Russland weitgehend auszusteigen. Bloomberg zufolge zählten beide in der ersten Hälfte der laufenden Saison zu den sechs führenden Exporteuren russischen Weizens. Die Weizenpreise stiegen als Reaktion auf die Nachricht zunächst, wie Commerzbank-Analystin Thu Lan Nguyen in der jüngsten Ausgabe von „Rohstoffe Aktuell“ schreibt.
Dies dürfte auf Ängste hinsichtlich potenzieller Einschränkungen der russischen Getreideausfuhren zurückzuführen sein. Allerdings dürften wohl andere Unternehmen in die Bresche springen und den Transport übernehmen. Darüber hinaus habe eines der Unternehmen angekündigt, seine russische Exportsparte unabhängig zu machen, wodurch der Betrieb erhalten würde, heißt es weiter.
„Solange die Nachfrage nach russischem Getreide robust bleibt, wovon auszugehen ist angesichts der Tatsache, dass Russland eines der wichtigsten Produzentenländer ist, und die Staaten bemüht sind, die Lebensmittelinflation niedrig zu halten, dürfte es auch hinreichend Unternehmen geben, die die Ausfuhren ermöglichen. Insofern erachten wir die Preisreaktion als übertrieben“, so Nguyen.
Kritischer sei vielmehr die Tatsache, dass das Angebot aus der Schwarzmeerregion in der kommenden Saison wohl geringer ausfallen werde als in der Vorsaison. Die anhaltend trockenen Wetterkonditionen im Top-Produzentenland USA bedrohten derzeit auch das dortige Angebot, heißt es weiter.
„Dem stehen lediglich positive Nachrichten aus der EU entgegen, wo sich das Weizenangebot laut der Europäischen Kommission auf 131 Millionen Tonnen von 126 Millionen Tonnen in der Vorsaison erhöhen soll. Auf Sicht der nächsten beiden Monate bleibt allerdings die Unsicherheit hinsichtlich des Getreideabkommens zwischen Russland und der Ukraine das größte Aufwärtsrisiko für die Weizenpreise“, so Nguyen.
Denn noch sei unklar, ob die westlichen Länder der Forderung Russlands, seinen Agrarsektor von allen Sanktionseffekten zu befreien, nachkommen würden. Dies sei aber die Bedingung für die Zustimmung Russlands zu einer weiteren Verlängerung des Getreidekorridors. Dieser ermögliche den seewärtigen Transport von ukrainischem Getreide, heißt es weiter.
„Zwar wurden seit dem Beginn des Krieges auch die landwärtigen Transporte gesteigert. Diese stehen jedoch aktuell unter Kritik. So klagen polnische Landwirte über den Zufluss ukrainischen Weizens, der die lokalen Preise drücken würde und fordern entsprechend Maßnahmen seitens der EU zur Einschränkung der Einfuhren. Die polnische Regierung habe auch andere betroffene Länder aufgerufen wie die Slowakei, Ungarn, Rumänien und Bulgarien, entsprechende Forderungen zu stellen“, so Nguyen.
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