Weizen: Preis steigt in wenigen Wochen um 29 Prozent
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- WeizenKursstand: 697,63 US¢/Scheffel (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Frankfurt (BoerseGo.de) - Der Weizenpreis ist seit Ende Januar von 5,50 US-Dollar je Scheffel bis zuletzt auf 7,10 US-Dollar pro Scheffel angestiegen und reagiert damit auf schlechte Wetterverhältnisse in Nordamerika. Außerdem spielt auch die Unsicherheit um die geopolitische Situation in der Ukraine, einem wichtigen Produzentenland, eine Rolle, wie das Zertifikate-Team der Bank Vontobel in seiner aktuellen Rohstoffkolumne schreibt.
29 Prozent in wenigen Wochen – eine solche Rally habe der Markt für amerikanischen Weizen zuletzt im Jahr 2012 erlebt. Wie damals hänge auch heute eine Verschlechterung der Erntequalität in den USA mit dem Anstieg zusammen – damals sei es allerdings die Hitze im Juni gewesen, die den Sommerweizen bedroht habe, jetzt sei es die Kälte im Winter, die die Ernte des Winterweizens negativ beeinflussen könnte. Denn Meteorologen von der amerikanischen Commodity Weather Group glaubten, dass es im gesamten Monat März in den für den Weizenanbau wichtigen südlichen Teilen des Mittleren Westens der Vereinigten Staaten nicht regnen werde. Damit sinke auch die Wahrscheinlichkeit, dass es eine gute Ernte geben werde, fürchten Landwirte, heißt es weiter.
„Die USA sind der größte Exporteur von Weizen – die Ukraine ist der größte Produzent von Weizen in Eurasien. Die Landwirte in den USA wissen, dass Ereignisse im Ausland, wie eine zu gute Sojaernte in Südamerika oder eine wachsende Geflügelproduktion in Australien ihr Geschäft bedeutend beeinflussen können. Derzeit ist sich aber niemand so richtig sicher, wie sich die Krise in der Ukraine auf ihr Geschäft auswirken wird. Das U.S. Grains Council meldet aber, dass Exporte aus der Ukraine ‚zunehmend schwierig‘ würden, wenngleich die Häfen geöffnet und Schiffe beladen würden. Die ukrainischen Bauern würden ihren Weizen zurückhalten um sich gegen eine mögliche Abwertung der eigenen Währung abzusichern“, so die Vontobel-Rohstoffkolumne.
Gerade in Zeiten, in denen Schwellenländer wie China große Mengen an verschiedensten Getreidesorten konsumierten, trage ein Ausfall oder eine Blockade des verfügbaren Angebots getreideexportierender Länder das Risiko schnell steigender Preise. Im Jahr 2010 sei es so zu starken Anstiegen des Weizenpreises gekommen, nachdem Russland wegen Dürre und Waldbränden einen Exportstopp von Weizen bekannt gegeben hatte. Und so rechneten Landwirte auch dieses Mal damit, dass sich die Situation in der Ukraine auch auf ihr Geschäft und auf den Weizenpreis auswirken könnte, heißt es.
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