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13:36 Uhr, 08.06.2022

Weizen: Neue Hoffnungen auf ukrainische Exporte

Auf eine baldige Rückkehr der ukrainischen Getreideexporte zu setzen, erscheint Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch sehr ambitioniert. Laut dem stellvertretenden ukrainischen Agrarminister kann das Land maximal zwei Millionen Tonnen pro Monat exportieren, solange die Hafenblockade anhält.

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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Die Weizenpreise gaben ihre kräftigen Gewinne vom Wochenbeginn gestern teilweise wieder ab. Der US-Weizenpreis an der CBOT verlor zwei Prozent und schloss bei gut 1.070 US-Cent je Scheffel. EU-Weizen verbilligte sich an der Euronext um drei Prozent und ging bei 380 Euro je Tonne aus dem Handel, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

„Offenbar gibt es neue Hoffnungen auf eine baldige Wiederaufnahme der ukrainischen Getreideexporte. Worauf diese Hoffnungen beruhen, bleibt allerdings unklar. Zwar sagte der russische Verteidigungsminister, dass die Getreidelieferungen über die Häfen Berdjansk und Mariupol am Asowschen Meer wieder aufgenommen werden können. Diese werden von Russland kontrolliert“, so Fritsch.

Zudem solle es morgen bei einem Treffen der Außenminister der Türkei und Russlands neue Gespräche über eine Wiederaufnahme der Getreideexporte über ukrainische Häfen geben. Ob sich die Ukraine angesichts der aktuellen Nachrichtenlage darauf einlassen werde, sei allerdings mehr als fraglich. So seien am Wochenende durch russischen Beschuss die Lagerhallen eines der größten Terminals für Agrarerzeugnisse der Ukraine im Schwarzmeerhafen Mikolajew zerstört worden, wie der Gouverneur der Region mitgeteilt habe, heißt es weiter.

„Auf eine baldige Rückkehr der ukrainischen Getreideexporte zu setzen, scheint daher sehr ambitioniert. Laut dem stellvertretenden ukrainischen Agrarminister kann das Land maximal zwei Millionen Tonnen pro Monat exportieren, solange die Hafenblockade anhält“, so Fritsch.

Die EU-Kommission habe ihre Prognose für die EU-Weichweizenernte in diesem Jahr leicht auf 130,4 Millionen Tonnen erhöht. Bislang lag sie bei 130,1 Millionen Tonnen. Die EU-Maisernte soll dagegen mit 72,5 Millionen Tonnen etwas geringer ausfallen als bislang erwartet. Bislang rechnete die Kommission hier mit 73,4 Millionen Tonnen, heißt es weiter.

„Die Prognose für die EU-Weichweizenexporte 2022/23 wurde bereits Ende letzter Woche um zwei Millionen auf 38 Millionen Tonnen gesenkt, die für die Maisimporte dagegen um vier Millionen auf 13 Millionen Tonnen erhöht“, so Fritsch.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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