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11:51 Uhr, 01.02.2022

Weizen: Gewinne seit Mitte Januar rückgängig gemacht

Der Markt hat laut Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch das Risiko von Lieferunterbrechungen durch den Ukraine-Konflikt weitgehend ausgepreist.

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    Kursstand: 770,67 US¢/bu. (ARIVA Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Der Weizenpreis an der CBOT fiel gestern um drei Prozent auf gut 760 US-Cent je Scheffel zurück. Weizen an der Euronext verbilligte sich sogar um mehr als vier Prozent auf 266 Euro je Tonne. Damit wurden nahezu alle Gewinne seit Mitte Januar wieder rückgängig gemacht, die auf Sorgen vor Lieferunterbrechungen im Zusammenhang mit der Ukraine-Krise zurückzuführen waren, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Offensichtlich erachte der Markt dieses Risiko inzwischen als gering. Ähnlich habe sich auch das russische Agraranalyseunternehmen SovEcon geäußert. Dieses spreche von einem geringen Risiko, dass es aufgrund des Ukraine-Konflikts zu Lieferproblemen aus der Schwarzmeerregion kommen könnte. SovEcon habe auch auf das Jahr 2014 verwiesen, als die Annexion der Krim durch Russland zu keinen Unterbrechungen der Getreideexporte aus der Region geführt habe, heißt es weiter.

„Zudem erhöhte SovEcon seine Prognose für die russischen Weizenexporte im laufenden Erntejahr 2021/22 um 200.000 auf 34,3 Millionen Tonnen. Die Exportquote von acht Millionen Tonnen, die Mitte Februar in Kraft tritt, soll SovEcon zufolge ausgeschöpft oder nahezu ausgeschöpft werden“, so Fritsch. Laut Commerzbank könnten im Extremfall jedoch Lieferungen von bis zu 16 Millionen Tonnen Weizen aus Russland und der Ukraine betroffen sein.

„Die Möglichkeiten, eine derartige Menge durch andere Anbieter auszugleichen, sind begrenzt. Dieses nicht vollständig auszuschließende Risiko spricht für einen höheren Weizenpreis in den kommenden Wochen. Wir rechnen mit einem Preisanstieg auf 850 US-Cent je Scheffel an der CBOT und auf 300 Euro je Tonne an der Euronext im ersten Quartal. Nach einer Beilegung des Konflikts sollten die Preise wieder nachgeben und am Jahresende bei 750 US-Cent je Scheffel bzw. 250 Euro je Tonne notieren“, so Fritsch.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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