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12:07 Uhr, 18.11.2022

Weizen: Getreideabkommen verlängert

Der Chef einer der größten Weizenexporteure Australiens hat sich jüngst pessimistisch im Hinblick auf die Angebotsaussichten geäußert. Er rechnet damit, dass der Konflikt in der Ukraine auf Sicht der nächsten zwei bis drei Jahre für Angebotsrisiken sorgen wird.

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Der Minister für Infrastruktur der Ukraine verkündete gestern, dass man sich darauf geeinigt habe, das Getreideabkommen um weitere 120 Tage zu verlängern. Dies wurde vom UNO-Generalsekretär wie auch vom Präsidenten der Türkei kurze Zeit später bestätigt, wie die Analysten der Commerzbank in der heutigen Ausgabe von „Rohstoffe Aktuell“ schreiben.

Die Weizenpreise hätten schon in den Tagen zuvor nachgegeben und damit wohl die Aussicht auf eine Fortsetzung des Abkommens eingepreist, so dass das weitere Abwärtspotenzial begrenzt bleiben dürfte, heißt es weiter.

„Zudem hatte die Ukraine ursprünglich eine Verlängerung um mehr als ein Jahr angestrebt. Dass Russland dem jedoch bislang nicht zugestimmt hat, dürfte einerseits darauf zurückzuführen, sein, dass die Forderungen Russlands, etwa bezüglich einer Erleichterung der Düngemittelexporte, nicht nachgekommen wurde. Andererseits spricht es auch dafür, dass die Regierung in Moskau weiterhin Interesse daran hat, den Getreidekorridor als politisches Druckmittel einzusetzen“, so die Commerzbank-Analysten.

Der Chef einer der größten Weizenexporteure Australiens habe sich jüngst pessimistisch im Hinblick auf die Angebotsaussichten geäußert. Seiner Ansicht nach werde der Markt noch lange Zeit tendenziell unterversorgt sein. Er rechne damit, dass insbesondere der Konflikt in der Ukraine für Angebotsrisiken auf Sicht der nächsten zwei bis drei Jahre sorgen werde. So habe er Geschäfte in der Schwarzmeerregion als hochriskant und spekulativ angesichts zum Teil fehlender Versicherungen bezeichnet, heißt es weiter.

„Darüber hinaus sieht er Aufwärtsdruck auf der Nachfrageseite aufgrund niedriger Lagerbestände, die aufgrund der erhöhten Angebotsrisiken voraussichtlich aufgestockt würden. Die Äußerungen bestätigen auch unsere Einschätzung, dass die Risiken für die Weizenpreise angesichts des anhaltenden Konflikts zwischen der Ukraine und Russland auf der Oberseite liegen“, so die Commerzbank-Analysten.

Der International Grains Council (IGC) habe seine Prognose für die Weizenproduktion für die Saison 2022/23 um eine Million Tonnen gesenkt. Dabei habe er insbesondere seine Prognose für die Ernte in Argentinien weit stärker gesenkt als dies das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) in ihrem jüngsten WASDE-Bericht getan habe, heißt es weiter.

„Der IGC prognostiziert nun eine Ernte von 13 Millionen Tonnen, was deutlich näher an den Schätzungen der Getreidebörse Rosario (11,8 Millionen Tonnen) ist als die vom USDA geschätzten 15,5 Millionen Tonnen. Sowohl der IGC als auch das USDA hatten zuvor mit einer Ernte von 17,5 Millionen Tonnen gerechnet“, so die Commerzbank-Analysten.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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