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11:01 Uhr, 06.04.2022

Weizen: Fragezeichen hinter diesjähriger US-Ernte

Laut US-Landwirtschaftsministerium befinden sich aktuell nur 30 Prozent der US-Winterweizenpflanzen in gutem oder sehr gutem Zustand.

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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Das US-Landwirtschaftsministerium schockte am Montag mit der Nachricht, dass sich aktuell nur 30 Prozent der US-Winterweizenpflanzen in gutem oder sehr gutem Zustand befinden würden, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Das sei die erste Veröffentlichung des Pflanzenzustands seit dem Ende des Winters gewesen. Damit sei die Markterwartung von 40 Prozent deutlich verfehlt worden. Im Vorjahr habe der entsprechende Anteil bei 53 Prozent gelegen. Ähnlich schlecht sei der Zustand der Winterweizenpflanzen zu dieser Jahreszeit nur 2018 mit 31 Prozent und 1996 mit 27 Prozent gewesen, heißt es weiter.

„Das lässt für die Ernteerträge in diesem Jahr nichts Gutes erwarten. Laut einem Reuters-Artikel stiegen die Erträge niemals über den langjährigen Trend, wenn der Anteil der mit gut oder sehr gut bewerteten Pflanzen Anfang April deutlich unter 45 Prozent lag. Die Ernteerträge fielen 2018 schlecht und 1996 sehr schlecht aus“, so Fritsch.

Allerdings weise dieser Artikel auch darauf hin, dass adäquate Regenfälle im April 2011 und April 2013 dafür gesorgt hätten, dass die Erträge am Ende nur wenige Prozentpunkte unter dem Trend gelegen hätten. Damals habe der Pflanzenzustand Anfang April bei 36 Prozent gelegen. Von daher bestehe noch Hoffnung, falls es in den kommenden Wochen hinreichend Regenfälle gebe. Allerdings erwarteten die Prognosen der US-Regierung wegen des Wetterphänomens La Nina für die südlichen Plains trockenere Bedingungen als normal, so dass sich auch diese Hoffnung zerschlagen könnte, heißt es weiter.

„Typischerweise fallen Niedrigertragsjahre bei Winterweizen in den USA mit Jahren zusammen, in denen dieses Wetterphänomen vorherrscht. Eine niedrigere US-Weizenernte würde die Angebotslage am Weltmarkt weiter verschärfen, da auch die Ukraine als Folge des Krieges deutlich weniger Weizen produzieren dürfte“, so Fritsch.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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