Kommentar
08:16 Uhr, 27.03.2020

Was können die Notenbanken jetzt noch tun?

Nachdem Notenbanken umfassender reagieren als 2008: Haben sie ihr Pulver verschossen?

Bereits vor Beginn der Coronakrise war nicht klar, ob Notenbanken einer neuen Krise überhaupt etwas entgegenzusetzen haben würden. Sie hatten. Selbst Notenbanken, die die Zinsen nicht mehr senken können, haben agiert. Dazu gehört die EZB. Theoretisch kann die EZB den Einlagensatz weiter in den negativen Bereich senken. Das schadet allerdings einerseits den Banken und hat realwirtschaftlich keinen positiven Effekt. Banken vergeben wegen negativer Einlagensätze nicht mehr Kredit. Stattdessen geben sie für große Guthaben die negativen Zinsen weiter. Das führt aber auch nicht dazu, dass Unternehmen und Privatpersonen mehr ausgeben. Vielmehr scheint sich die Sparquote bei immer tieferen Zinsen irgendwann zu erhöhen. Tiefere Einlagensätze sind also kein effektives Instrument im Kampf gegen die Corona- oder jede andere Krise.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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