Analyse
13:16 Uhr, 26.01.2015

Was kann ich an der Börse pro Monat / pro Jahr verdienen?

Dies Frage bekomme ich oft gestellt und unter gewissen Voraussetzungen kann man diese sogar beantworten. Jeder kann mit den Kennzahlen ausrechnen, was möglich ist.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 10.725,57 Punkte (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Dow Jones
    ISIN: US2605661048Kopiert
    Kursstand: 17.672,60 Punkte (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 10.725,57 Punkte (XETRA)
  • Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 17.672,60 Punkte (NYSE)

Trading besteht nicht nur aus Ein- und Ausstieg. Vielmehr sollte oder besser muss man eine reihe statistischer Auswertungen machen um zu wissen, wie gerade das eigene Trading läuft. Ich habe in meinem Trading immer ein Blick auf die statistischen Zahlen, denn die zeigen mir wie gut oder schlecht ich gerade bin, denn die nackten Zahlen interessiert es nicht ob ich gerade fies ausgestoppt wurde oder durch einen Takeprofit einen größeren Gewinn verpasst habe.

Viele Trader fragen mich immer wieder, was kann man im Monat an Prozenten oder in Euros verdienen. Das hängt von vielen Faktoren wie Kontostand, eingegangenes Risiko pro Trade usw. ab.
Als diese Frage letzte Woche im Premiumservice kam antwortete ich darauf. Das mit dem Depot im Highspeed Daytrader ca. 10 % diesen Monat drin sind. Das konnte ich guten Gewissens sagen, denn ich kenne meine Zahlen. Unter der Annahme das sich mein Trading nicht stark verändert wäre das nur das logische Ziel. Ich weiß sogar grob wie viele Trades ich dafür benötige um das Ziel zu erreichen.

Was brauche ich dazu?
Eine Exceltabelle wo alle Trades inklusive Kosten erfasst werden. Bei MT4 kann man sich das über einen Report in Excel exportieren.
Rechnen mit durchschnittlichen Gewinn / Verlust pro Tag.
Im folgenden Bild sieht man eine Auswertung von 7 Tradingtagen vom 05.01. bis 19.01.2015 des Highspeed Daytrader. Das Startkapital betrug bei 15.000 € nach 7 Handelstagen war ein Gewinn von Netto 805,80 € angelaufen (+5,37 %) oder +115,11 € pro Tag ( dieser Wert steht nicht im Bild)

Was-kann-ich-an-der-Börse-pro-Monat-pro-Jahr-verdienen-Chartanalyse-Heiko-Behrendt-GodmodeTrader.de-1

Da ich den durchschnittlichen Gewinn pro Tag mit 115,11 € pro Tag kenne wäre nach 20 Handelstagen ein Gewinn von 2302,20 € möglich, sofern man täglich handeln kann. Sollte das Trading der letzten 7 Handelstage so weiterlaufen, dann wäre das Ziel von +10 % oder +1500 € im Monat durchaus realistisch. Hat man aber als Ziel 3000 € im Monat, dann müsste man an einigen Stellschrauben drehen um auf dieses Ergebnis zu kommen.

Insgesamt wurden in den 7 Handelstagen 311 Trades gehandelt und damit erhält dieses Ergebnis eine gewisse Relevanz. Bei Tradern die wesentlich weniger handeln, wird der einzelne Trade einen größeren Einfluss auf das zu erwartende Ergebnis haben.

Rechnen mit Expected Payoff oder Gewinn / Verlust pro Trade diesen Wert ist nichts anderes, wie das Nettoergebnis (+805,80 €) durch die Anzahl der Trades (311) zu dividieren. Damit erhält man den zu erwartenden Gewinn / Verlust pro Trade, dieser liegt hier bei 2,59 €. Bei Tradern, die wesentlich weniger handeln sollte der Wert deutlich höher sein. Mit dieser Zahl kann ich nun ausrechnen, wie viele Trades ich noch benötige um das Ziel zu erreichen. Mir fehlen zum Ziel noch 694,20 € / 2,59 € pro Trade ergibt = 268 Trades. Würde sich mein Trading um 30 % verschlechtern, dann würde sich die Anzahl der Trades auf 383 erhöhen.

Bedeutete bei maximal 8 Handelstagen im Premiumservice müsste ich jeden Tag mindestens 33 Trade abwickeln. Daran sieht man, dass Trading auch harte Arbeit sein kann.
In den nächsten 3 Handelstagen erhöhte sich der Gewinn pro Trade auf 2,97 € und damit verringert sich die Anzahl der Trades deutlich. Beim aktuellen Stand müsste ich diese Woche noch mindestens 105 Trades in 5 Tagen handeln um das zu erwartende Ziel von +10 % Gewinn im Monat zu erreichen.

Was ist, wenn die Zahl negativ ist?
Dann lässt sich damit abschätzen, wann gewisse Verlust-schwellen voraussichtlich erreicht werden, sofern sich das Trading nicht ändert. Dies kann auch eine sehr gute Hilfe sein, dass man unbedingt was tun muss.

Mit diesen einfachen Kennzahlen kann jeder recht einfach den zu erwartenden Gewinn oder Verlust ausrechnen. Über die Dauer wird sich der Wert immer weiter anpassen und man erhält nach vielen tausenden Trades einen guten Richtwert, was mit dem eigenen Trading möglich ist. Man sollte sehr schnell bei Veränderungen der statistischen Zahlen wie Trefferquote, durchschnittlicher Gewinn und Verlust pro Trade reagieren und das Trading anpassen.

Als ich noch ausschließlich vom Trading gelebt habe, waren die Kennzahlen sehr nützlich, denn am Ende geht es nicht darum den perfekten Ein und Ausstieg oder die perfekte Bewegung zu erwischen, sondern einen Betrag von X Euro zu verdienen um für seine Arbeit belohnt zu werden.

Ich bin gespannt ob ich das Ziel im Premiumservice in dieser Woche erreiche.

Viele Grüße

Ihr Heiko Behrendt

PS. In meinem Guidants Stream sehen sie die tägliche Auswertung meiner Trades im Highspeed Daytrader Account und viele weitere News und Analysen über das kurzfristige Trading

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3 Kommentare

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  • Heiko Behrendt
    Heiko Behrendt Trader

    ​Mit diesen Zahlen bekommt man schnell raus ob sich die persönliche Erwartungshaltung mit den ausgerechneten statistischen Zahlen zusammenpassen. Viele Trader haben hohe Erwartungen, die nicht mit Ihrem Tradingstil erreichbar sind. Beispiel Trader hat an paar Tagen mit 300 Trades um die 3000€ verdient und träumt schon von den 100.0000€ im Jahr. Doch mit den Zahlen weiß er nun, dass er noch mind. weitere 9700 Trades mit dem G/V Profil erwischen muss und besser um das Ziel zu erreichen. Da kann man sich nicht ausruhen bei noch ca. 200 Arbeitstagen sind das pro Tag ca. 48 Trades die durchgehandelt werden müssen.

    13:47 Uhr, 26.01.2015
  • Tom522
    Tom522

    ​Hallo Heiko,

    sachlicher und verständlicher Artikel, der auch zeigt, dass auch der Börse Geld erarbeitet werden muß.

    Gruß Tom

    13:31 Uhr, 26.01.2015
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Heiko Behrendt
Heiko Behrendt
Trader

Heiko Behrendt begann im Jahr 1998 mit Aktien zu handeln. Die gesammelten Erfahrungen und das angeeignete Fachwissen zur Technischen Analyse legten den Grundstein für seine hauptberufliche Tradertätigkeit, die er seit 2001 ausübt. Seither handelt er bevorzugt Indizes und Währungspaare im kurzfristigen Anlagebereich und hält Vorträge zu Börsenpsychologie und markttechnischem Trading. Gleichzeitig bietet er als Coach individuelle Analysen und Zielerarbeitung für Daytrader an. 2010 startete der Premium-Service "Highspeed Daytrader". Hier können die Teilnehmer dem Experten über die Schulter schauen und mit ihm gemeinsam im kurzfristigen Bereich traden. 2012 kam die erste DVD zum Thema Scalptrading für Einsteiger auf den Markt, in der Heiko Behrendt in 190 Minuten sein Wissen über die Märkte zur Verfügung stellt und zeigt, wie kurzfristiges Trading funktioniert.

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