Kommentar
09:24 Uhr, 04.09.2024

Was für eine Art von Korrektur ist es dieses Mal?

Die Aktienmärkte sind mit Kursverlusten in den Monat September gestartet. Und da es sich um einen saisonal schwachen Börsenmonat handelt, wurden mit dem Fehlstart bereits die Klischees bedient. Man darf daher nun sehr gespannt sein, wie es weitergeht.

Aus charttechnischer Sicht ist jedenfalls noch nicht viel Porzellan zerbrochen, da die wichtigsten Aktienindizes den Monat August noch nahe ihrer Rekordhochs beendet hatten. Der Dow Jones konnte am letzten Handelstag des Augusts sogar noch ein neues Rekordhoch markieren. Und der DAX war gestern zunächst auf einen neuen Rekordwert geklettert, bevor es zu Gewinnmitnahmen kam.

Einkaufsmanagerdaten der US-Industrie sorgen für erneute Talfahrt

Interessant ist, dass die Einkaufsmanagerdaten zum verarbeitenden Gewerbe der USA wieder ein Zahnrad darstellten, welches daran beteiligt war, dass eine Abwärtsspirale bei der Kursentwicklung begonnen bzw. fortgesetzt wurde. Denn im feiertagsbedingt sehr ruhigen Montagshandel sowie dem gestrigen morgendlichen CFD-Handel konsolidierte der Dow Jones zum Beispiel stabil in der Nähe seines Rekordhochs vom Freitag seitwärts bzw. leicht abwärts (siehe gelber Trendkanal im folgenden Chart).


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Kurz nach Beginn des Xetra-Handels kam es zwar zu leichten Gewinnmitnahmen, danach pendelten sich die Kurse aber wieder ein (gelbe Ellipse). Erst als um 15:45 Uhr (MESZ) die Einkaufsmanagerdaten von S&P Global bzw. vor allem um 16:00 Uhr die vom Institute for Supply Management (ISM) veröffentlich wurden, kam es zu dynamischeren Kursverlusten (roter Pfeil).

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Der Grund: Der Frühindikator für die US-Industrie von S&P Global wurde für August auf 47,9 Punkte leicht nach unten revidiert, von den 48,0 Zählern, die mit der Schnellschätzung vom 23. August gemeldet worden waren (siehe auch: Wechselt gerade „Smart Money“ zu „Dumb Money“?). Und das Pendant vom ISM legte zwar von 46,8 Punkten im Juli auf 47,2 Zähler im August zu, blieb damit aber unter den durchschnittlichen Erwartungen von 47,5 sowie unterhalb der Schwelle von 50, ab der bei diesen Stimmungsbarometern Wachstum signalisiert wird.

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Und weil die Märkte Anfang August sehr sensibel auf den ISM-Einkaufsmanagerindex für die US-Industrie in „Tateinheit“ mit schwachen Arbeitsmarktdaten reagiert hatten (siehe „Jetzt rollt die Lawine“), nahmen wohl auch heute einige Anleger vorsichtshalber ein paar Gewinne mit.

Was für eine Art von Korrektur ist es dieses Mal?

Wie ich eingangs bereits schrieb, ist damit aus charttechnischer Sicht aber noch nicht viel Porzellan zerbrochen worden. Und daher stellt sich die Frage, um was für eine Art von Korrektur es sich beim aktuellen Kursgeschehen handelt.

Ist es vielleicht wieder nur einer der kurzen Rücksetzer, der bald erneut gekauft wird (buy the dip), so wie es auch beim Nasdaq 100 in der letzten Zeit immer wieder der Fall war (siehe oben genannte Börse-Intern vom 23. August). Dann stellt sich weiterhin die Frage, wer als erstes aufgibt: Bullen oder Bären.

Oder ist es vielleicht die Welle 4, die ich vor einer Woche bereits erwartet und mit folgendem Chart skizziert hatte (siehe „Dow Jones: Diverse Gründe für Zweifel am bullischen Chartbild“)?

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Denn wenn wir diese Welle 4 (dunkelgrün) bereits gesehen haben, dann fiel die ABC-Korrektur (rot) deutlich kleiner aus als erwartet – ebenso wie die Welle 5.

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Ich bin mir daher gar nicht sicher, ob wir überhaupt schon das Ende der Welle 3 (dunkelgrün) und die ABC-Korrektur (rot) zur Welle 4 (dunkelgrün) gesehen haben. Womöglich war das Rekordhoch vom Freitag nicht die Welle 5, sondern noch Bestandteil der Welle 3.

Daher gilt: Sollte der Aktienmarkt auch die heutigen Kursverluste wieder aufholen können, die aufgrund der Einkaufsmanagerdaten entstanden sind, könnte die Jagd nach neuen Rekordständen noch weitergehen. Das wäre beim Dow Jones bei rund 41.400 Punkten der Fall. Sollte sich hingegen die aktuelle Korrektur ausweiten, gilt es zu beobachten, ob damit erst die Welle 4 gebildet wird oder schon die größere ABC-Korrektur beginnt, die nach dem Ende des 5-gliedrigen Aufwärtsimpulses zu erwarten ist.

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