Kommentar
10:23 Uhr, 26.11.2018

Was für ein Katastrophenjahr!

2018 war ein schreckliches Jahr für Anleger. Mit 89 Prozent aller Anlageklassen verbuchte man Verluste. Auch die Profis haben unter dem Strich viel Geld verloren.

Erwähnte Instrumente

Es gibt Jahre, in denen man als Anleger einfach nur Geld verlieren kann - jedenfalls dann, wenn man ausschließlich long investiert ist, also nur von steigenden Kursen profitiert und nicht über Derivate auf fallende Kurse wettet. Das Jahr 2018 war zumindest bisher ein solches Jahr für Anleger.

Wie eine Studie der Deutschen Bank zeigt, war 2018 sogar ein besonders schlechtes Jahr für Anleger. Denn bis Anfang November verloren Anleger mit 89 Prozent aller Anlageformen Geld. Das war sogar mehr als jemals zuvor seit dem Jahr 1901. Selbst in Krisenjahren wie 2008 wurde das aktuelle Niveau nicht erreicht.

Als einzelne Anlageform werteten die Analysten der Deutschen Bank zum Beispiel die Aktienindizes der wichtigsten Länder, aber auch verschiedene Anleihen, Rohstoffe und Währungspaare.

Aber 2018 war nicht nur für "normale" Anleger, die long-only investiert sind, ein schlechtes Jahr. Auch die Profis verloren Geld, wie eine Untersuchung von Goldman Sachs zur Performance von Hedgefonds zeigt. Hedgefonds zeichnen sich gerade dadurch aus, dass sie auch auf fallende Kurse spekulieren können und außerdem Fremdkapital für ihre Spekulationen einsetzen können.

Doch auch die Hedgefonds wurden 2018 auf dem falschen Fuß erwischt und konnten (wie auch schon in den letzten Jahren) nicht durch eine Outperformance überzeugen. So verbuchten auf Aktien spezialisierte Hedgefonds im Jahr 2018 bis zum 19. November im Schnitt einen Verlust von vier Prozent, wie die Auswertung von Goldman Sachs zeigt.

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Alle Hedgefonds zusammen verbuchten ein Minus von drei Prozent, während die besonders prominenten Hedgefonds mit einem Verlust von einem Prozent nur marginal besser abschnitten. Das war sogar schlechter als der S&P 500, der immerhin noch ein Plus von zwei Prozent verbuchen konnte - trotz der deutlichen Kursverluste in der zweiten Jahreshälfte. Einzelne Hedgefonds verbuchten sogar einen Totalverlust oder wurden geschlossen, so zum Beispiel ein auf Rohstoffoptionen spezialisierter Fonds sowie ein Hedgefonds, der mit künstlicher Intelligenz den Markt schlagen wollte.

Fazit: Wer in diesem Jahr Geld an den Finanzmärkten verloren hat, war als Anleger nicht allein. Nicht nur private Anleger hatten ein schlechtes Jahr, sondern auch vielen Profis. Insbesondere konnten auch Hedgefonds nicht durch eine gute Performance überzeugen. Ganz im Gegenteil: Die Hedgefonds schnitten im Durchschnitt sogar noch etwas schlechter ab als der Gesamtmarkt.


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12 Kommentare

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  • Ridicule
    Ridicule

    @Oliver Baron ... guter Artikel. 2018 ist bisher wirklich außergewöhnlich gewesen, was die Performance angeht. In lokaler Währung, Asien zweistellig rot (Ausnahme Indien), Europa zweistellig rot (Ausnahme Russland), Amerikas (!) rot (außer Brasilien und noch der Nasdaq). So eine konsistent schlechte Performance sieht man wohl nicht sohäufig. Erinnert mich ein bisschen an die Zeit (ist noch so lange her), als die Welt im Einklang wuchs. Das hat auch nicht ewig gehalten.Einige Momentum-Indikatoren haben seit gestern auch angefangen auszuschlagen und potenziell Momentumaktien zu begünstigen. Alles kann, Nichts muss ... aber der Call von MichiM ist evtl. nicht schlecht. Noch etwas zu den hochgelobten Hedgefonds. Obwohl die in alle Richtungen handeln dürfen, ist die Performance außergewöhnlich schlecht, wenn es an den Märkten nach unten geht (das zeigt auch diese Analyse wieder einmal). Getreu dem Motto "A rising tide lifts all boats". Wie tschak richtig sagte, am Ende sind es Angestellte, die sich an die in-house Regularien zu halten haben. Erfährt man ja selbst häufig im Büro, wie oft würde man anders entscheiden, aber genügend Bedenkenträger kommen einem dann in die Quere.

    07:42 Uhr, 27.11.2018
    1 Antwort anzeigen
  • MichiM
    MichiM

    Ich lehne mich mal aus dem Fenster und sage hiermit bei 24500 DOW LONG die Weihnachtsrally an.

    15:00 Uhr, 26.11.2018
    2 Antworten anzeigen
  • tschak
    tschak

    Principal-Agent Problem. Die meisten prof. Marktakteure sind eben DOCH NUR ANGESTELLTE. Somit werden sie wohl falsche Chancen/Risiken eingehen, anstatt die LANGFRISTIG Richtigen zum besten Wohle ihrer Kunden. "the yachts of the clients? where are they all gone?!???

    12:34 Uhr, 26.11.2018
  • Joey-the-bee
    Joey-the-bee

    Positiv denken und weiter machen.

    12:27 Uhr, 26.11.2018
  • Risk money for freedom
    Risk money for freedom

    als könnte man einen Buffett den star investor mit irgendwelchen day tradern oder anderen Investoren in das selbe Boot stecken.

    10:59 Uhr, 26.11.2018
    2 Antworten anzeigen
  • Risk money for freedom
    Risk money for freedom

    tja den Markt schlägt langfristig niemand ;)

    10:36 Uhr, 26.11.2018
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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