Kommentar
20:01 Uhr, 08.04.2019

Was der Vorlaufindikator des Vorlaufindikators verrät

Zu Wochenbeginn haben Anleger mit Kursschwäche zu kämpfen. Zuletzt musste man danach ja mit der Lupe suchen. Demnächst könnte Kursschwäche aber wieder sehr viel prominenter werden.

Erwähnte Instrumente

  • Dow Jones
    ISIN: US2605661048Kopiert
    Kursstand: 26.306,70 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • XPO Inc
    ISIN: US9837931008Kopiert
    Kursstand: 59,540 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 26.306,70 $ (NYSE)
  • XPO Inc - WKN: A1JHUP - ISIN: US9837931008 - Kurs: 59,540 $ (NYSE)

Die letzten Wochen waren zum Abgewöhnen von Kursschwankungen. Vor allem der US-Markt scheint nur den Weg nach oben zu kennen. Selbst leichte Rücksetzer wurden sofort wieder gekauft, teils am gleichen Tag. Das wird so natürlich nicht ewig weitergehen. Vieles steht auf der Agenda, das die Kurse bewegen kann. Die US-Berichtssaison beginnt in dieser Woche. Dabei ist es kein Geheimnis, dass die eine oder andere Bilanz schwach ausfallen wird. Die Frage ist eigentlich nicht, ob es einen Gewinnrückgang geben wird, sondern wie groß dieser ausfällt.

Der Gewinnrückgang ist die natürliche Folge wirtschaftlicher Schwäche. Global hat sich die Konjunktur seit mehreren Quartalen abgeschwächt. Jetzt kommt das auch in den Bilanzen der US-Unternehmen an.

Der Markt hat das bereits abgehakt, indem im vergangenen Jahr korrigiert wurde. Jetzt wird bereits wieder der nächste Aufschwung eingepreist. Daher ist die Bilanzsaison besonders wichtig. Unternehmen geben nicht nur Auskunft über das abgelaufene Quartal, sondern auch einen Ausblick für das nächste Quartal und Gesamtjahr. Hier sollte es besser keine bösen Überraschungen geben. Ansonsten droht auch der Börse ein etwas größerer Rücksetzer.

Dass die ganze Sache um den Ausblick noch lange nicht eindeutig geklärt ist (auch wenn S&P 500 und Dow Jones etwas anderes vermuten lassen), zeigt ein Vorlaufindikator. Besonders empfindlich reagiert die Transportbranche auf konjunkturelle Schwankungen.

Dem Dow Jones Transportation Index wird daher eine Vorlaufindikatorfunktion zugesprochen. Kann der Dow Jones ein neues Hoch erzielen, zieht der Transportindex jedoch nicht mit, dann deutet das Probleme an. Bei solchen Divergenzen gewinnt oft der Transportindex.

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Dieser begann z.B. bereits im Herbst 2014 zu fallen. Der Dow Jones selbst wechselte den Trend erst ein halbes Jahr später. Es lassen sich viele solcher Beispiele finden. Man tut gut daran, den Transportindex nicht zu ignorieren. Was sagt dieser aktuell aus?

Leider nicht viel. Beide Dow Jones Indizes schieben sich weiter nach oben. Eine Divergenz gibt es nicht. Dafür gibt es aber den Dow Jones Transportation Service Index. Während der Transportindex Unternehmen wie UPS und Fedex beinhaltet, also Unternehmen, die selbst Güter transportieren, konzentriert sich der Service Index auf ein anderes Segment. Es sind Logistikunternehmen, die selbst kaum Güter bewegen, sondern lediglich die Logistik organisieren.

Sie reagieren noch etwas empfindlicher als die Transportbranche auf etwaige konjunkturelle Schwäche. Der Index bildete hier mit dem Markt Anfang 2018 ein Hoch aus. Der breite Markt, inklusive Transportindex, erreichte im Herbst ein neues Hoch. Der Serviceindex spielte hier schon nicht mehr mit. Es gab eine negative Divergenz, die in einer Korrektur des breiten Marktes endete.

Aktuell zieht der Serviceindex nicht nach oben mit. Ein Boden wurde ausgebildet, aber von einem schönen Aufwärtstrend kann keine Rede sein. Hinter den Kulissen brodelt es also noch und obwohl der Dow Jones Industrial Average eine schöne heile Welt darstellt, ist nicht alles so rosig. Eine Trendfortsetzung ist nicht garantiert.

Ein Blick auf den Serviceindex lohnt. Er wird relativ zuverlässig anzeigen, ob dem Markt eine neue Korrektur droht. Auf der positiven Seite – sollte der Markt weiter nach oben rennen – findet man hier ein Segment, welches noch günstig bewertet ist und viel Aufholpotenzial hat. Ein Unternehmen für die Watchlist ist XPO Logistics.

XPO Logistics Inc.
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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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