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11:27 Uhr, 04.09.2012

Warum ich Facebook-Aktien kaufe

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Bald vier Monate ist der Börsengang von Facebook her. Bei einem IPO dieser Größenordnung und dieses Bekanntheitsgrades war ein gewaltiger Medienhype nicht überraschend. Facebook wurde als neue Google oder sogar Apple gehandelt. Wenn Sie mich fragen, völlig zu Recht – wenn man einen langfristigen Anlagehorizont hat. Also 5 Jahre und mehr.

Was danach am Markt passierte, sieht man mal von den Folgen der Pannen rund um den Börsengang ab, ist allerdings schon sehr erstaunlich. Das ganze Gejammer wegen möglicherweise temporär zurückgehender Wachstumsraten, Problemen im mobilen Bereich, einem Rückgang der Profitabilität, gipfelte in Forderungen, Marc Zuckerberg möge als CEO zurücktreten. So kann nur ein in Quartalszahlen denkender Trader argumentieren, der über keinerlei tiefere Kenntnisse des Unternehmens verfügt. Ich dagegen würde keinen Cent in Facebook auf diesem Niveau investieren, wenn Zuckerberg nicht wäre.

Dass nun vereinzelt der Kopf des Gründers gefordert wird, hat dieser wahrscheinlich schon lange vorausgesehen. Er war nie ein großer Fan des IPO und hat den Konzern so aufgestellt, dass er sich eigentlich um den Willen der ungeduldigen Aktionäre nicht großartig kümmern muss (sein Stimmrechtsanteil liegt über 50%). Und glauben Sie mir, das ist auch gut so. Denn auf lange Sicht kann Zuckerberg seine Vision damit weiter verfolgen, und dies wird unweigerlich dazu führen, dass die Facebook-Aktionäre in einigen Jahre sehr viel Freude haben werden. Es wird keine dummen Schnellschüsse geben, nur um ein paar heulende Fondsmanager zu befriedigen. Das hat Zuckerberg mehr als deutlich gemacht.

Der größte Hohn ist aber, dass mit dem Auslaufen der Lockups Analysten die Aussicht auf weitere Kursverluste begründen – als wenn der Zeitplan nicht schon von Anfang an bekannt gewesen wäre. Es stand alles im Prospekt, und auch in Marc Zuckerbergs Schreiben an die Investoren steckten sehr bedeutende Informationen.

Wenn die Investoren immer nur einfach viele Aktien in der Hoffnung auf schnelle Gewinne zeichnen, sich nicht informieren, den Prospekt nicht lesen, wessen Problem ist das dann? Zuckerberg hat nie einen Zweifel daran gelassen, welchen Weg er verfolgen würde. Und wenn Sie die sagenhafte Erfolgsstory seit der Gründung 2004 nüchtern betrachten, analysieren wie Facebook alle Wettbewerber zermalmt hat, dann frage ich Sie ernsthaft: Warum sollte ich Marc Zuckerberg NICHT vertrauen, dass er der Richtige ist, diesen Konzern zu führen?

Nach einem Kursverlust von über 50% seit dem IPO ist die Aktie zwar analytisch immer noch nicht billig – das KGV für 2013 dürfte bei rund 25-30 liegen – aber gern gezogene Vergleiche mit Apple und Google, die mit einem 15er-KGV gehandelt werden, erscheinen unfair. Die beiden Giganten sind arrivierte Unternehmen, die nicht mehr über das Wachstumspotenzial von Facebook verfügen.

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