Fundamentale Nachricht
12:56 Uhr, 06.12.2016

War der jüngste Ölpreisanstieg auf Sand gebaut?

Am Ölmarkt kommen mehr und mehr Zweifel auf, dass die OPEC ihre beschlossene Förderkürzung in die Tat umsetzen kann. Die Produktion läuft allerorts auf Hochtouren. Nach Ansich der Commerzbank könnte der jüngste Preisanstieg daher zu stark gewesen sein und dürfte teilweise wieder korrigiert werden.

Erwähnte Instrumente

  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 54,695 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 51,345 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York/ London/ Wien/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise sind am Dienstag nach der Rally der vergangenen Tage wieder auf dem Rückzug. Ein Barrel Brent kostete am Mittag 54,77 US-Dollar. Das waren 17 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate fiel um 36 Cent auf 51,43 US-Dollar.

Am Ölmarkt kommen mehr und mehr Zweifel auf, dass die OPEC ihre beschlossene Förderkürzung in die Tat wird umsetzen können. Jüngste Umfragen hätten gezeigt, dass die OPEC-Ölproduktion im November auf ein neues Rekordniveau von knapp 34,2 Millionen Barrel pro Tag gestiegen war, schreiben die Rohstoffexperten der Commerzbank. Das Ölkartell förderte damit zuletzt fast 1,7 Millionen Barrel pro Tag über dem Produktionsziel. Hauptsächlich zeichneten Angola, Libyen und Nigeria für den Produktionsanstieg Verantwortung. Libyen und Nigeria seien vom Kürzungsbeschluss von letzter Woche von vornherein ausgenommen, nicht jedoch Angola. Saudi-Arabien habe auch im November nahe dem Spitzenniveau der Sommermonate produziert, so die Experten. Die OPEC beschloss vergangene Woche, die Fördermenge um knapp 1,2 Mio. Barrel pro Tag, vorerst von Januar bis Juni 2017, zu kürzen.

Derweil bemüht sich das Kartell, weitere Länder an einer Produktionslimitierung zu beteiligen. So wollen sich Vertreter der Organisation mit den Nicht OPEC-Förderstaaten Mexiko und Kasachstan am Samstag in Wien treffen. „Unter den genannten Gesichtspunkten sei es schwer vorstellbar, wie die OPEC beim kommenden Treffen die Nicht-OPEC-Produzenten von Produktionskürzungen überzeugen will“, schreibt die Commerzbank. Der jüngste Ölpreisanstieg nach der OPEC-Sitzung könnte daher zu stark gewesen sein und dürfte zumindest teilweise wieder korrigiert werden.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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