Fundamentale Nachricht
16:21 Uhr, 17.03.2015

Wall Street: US-Indizes stecken auf breiter Front zurück

Wall Street: Nach negativen Vorgaben aus Europa und spektakulär eingebrochen US-Baubeginnen sowie vor den Ergebnissen der US-Notenbanksitzung vom Mittwoch stecken die US-Indizes heute kräftig zurück. Auch der US-Dollar neigt weiter zur Schwäche.

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Nachdem gestern die EZB-Liquiditätsflut an den europäischen Börsen für Rekordstände gesorgt hatte, hatten sich auch die US-Aktien diesem Sog nicht entziehen können. Doch nachdem am Dienstag in Europa Gewinne mitgenommen wurden, gaben auch an der Wall Street die Kurse nach. Anleger halten sich auch deswegen bedeckt, weil ab heute die Vertreter der US-Notenbank Fed zu ihrer zweitägigen Sitzung zusammenkommen. Anleger in US-Aktien wollen bis Mittwoch erst einmal abwarten, wie die geldpolitischen Vorhaben der Fed aussehen werden.

Aktuell gibt der Dow-Jones-Index 1,04 Prozent auf 17.790 Punkte ab, S&P-500 und Nasdaq 100 geben um 0,62 bzw. 0,5 Prozent nach. Der EUR/USD hat ein neues Tageshoch ausgebildet, aktuell +0,64% bei 1,0637.

Langfristig nachteilig für die US-Aktienmärkte könnte ein historisches Ereignis sein, das heute stattgefunden hat: Deutschland hat sich entschieden, bei dem von China initiierten Projekt der internationalen Entwicklungsbank AIIB als Gründungsmitglied einzusteigen, wie Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble CDU in Berlin ankündigte. Auch Frankreich und Italien wollten bei der Asian Infrastructure Investment Bank als Gründungsmitglieder einsteigen, erklärte Schäuble. Die Bank will Infrastrukturinvestitionen für die weitere Entwicklung in Asien bereitstellen. In den USA wird das Projekt der AIIB als Konkurrenz zu der von den USA dominierten Weltbank gesehen und sorgte für Beunruhigung in Washington. Nachdem auch Großbritannien in die von der Regierung in Peking initiierte Bank einsteigen will, gewinnt die Verstimmung der US-Politik an Schärfe.

Eiszeit bei US-Baubeginnen

Aufgrund eisiger Temperaturen in mehreren Bundesstaaten sind die US-Baubeginne im Februar eingebrochen. Die Zahl der ersten Spatenstiche sackte im Vormonatsvergleich um 17,0 Prozent auf den Jahreswert von 897.000. Volkswirte hatten eigentlich nur ein kleines Minus von 2,3 Prozent erwartet. Auf Jahressicht liegen die Baubeginne damit um 3,3 Prozent niedriger. Zum Vergleich: Der langfristige Durchschnitt der Baubeginne in den USA pendelt auf Jahressicht bei rund 1,5 Millionen.

Prognose für US-Wirtschaftswachstum gesenkt

Goldman Sachs senkt die Prognose für das US-Wirtschaftswachstum im ersten Quartal von 2,1% auf 2,0%.

Positiv fielen heute die US-Redbook-Einzelhandelsumsätze aus: Sie sind im Februar um +1,0% gestiegen, nach +1,0% zuvor.

Analystenstudie zu Apple senkt Kursziel auf 60 Dollar

Die Analysten der Privatbank Berenberg kritisieren die Produktstrategie von Apple grundlegend und sehen für die Apple Watch keinen nachhaltigen Erfolg. Mit ihrem aktuellen Kurs von ca. 130 Dollar halten die Analysten die Apple-Aktie für extrem überbewertet. Berenberg senkte deshalb das Kursziel deutlich auf 60 Dollar.

Nach Meinung der Analysten hat sich das iPhone-Geschäft überlebt. Zwar macht es momentan bis zu 85 Prozent des operativen Gewinns aus und noch profitiere der Konzern vom Replacement Cycle“, bei dem Kunden ihre alten Geräte gegen ein neues Produkt eintauschen. Dieser Zyklus werde aber nicht ewig weitergehen, so die Berenberg-Analysten, das Wachstum werde sich verlangsamen. Apple hat heute angekündigt, einen Online-TV-Dienst in den USA zu starten.

Merck KGaA platziert US-Anleihe

Der Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck hat erstmals den US-Kapitalmarkt angezapft und eine US-Anleihe im Volumen von 4,0 Milliarden US-Dollar platziert. Die Platzierung sei ein wichtiger Bestandteil der Finanzierung für die geplante 17 Milliarden Dollar teure Akquisition des Life-Science-Unternehmens Sigma-Aldrich, begründet die Merck KGaA den Schritt.

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