Von wegen "datengetrieben" - Zentralbanken genügt nun "Zuversicht"
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„Christine Lagarde und Jerome Powell suchen nach jedem Grund, ihre Zinssätze zu senken. Mit dem der Einführung des Wortes „confidence“ in ihre Kommunikation geht es nur noch darum, genügend Vertrauen in den Disinflationsprozess zu haben, auch wenn die Inflation immer noch mit erheblichen Aufwärtsrisiken behaftet ist.
Denn die Fortsetzung des Lohnwachstums und die Anzeichen für eine Konjunkturerholung stehen eigentlich im Widerspruch zu der drastischen Abwärtskorrektur der Inflationsprognose der EZB für 2024: 2,3 % gegenüber 2,7 % im Dezember 2023 und 3,2 % im September 2023.
In den Vereinigten Staaten wird die erwartete Lockerung der Geldpolitik zweifellos die Inflation der Immobilienpreise anheizen. Das "Vertrauensspiel" der Zentralbanker ist also eine Wette auf die Preisstabilität – auf die sich der Markt allerdings sichtlich einlässt. Die dovishe Botschaft der Zentralbanken bestimmt weiterhin die Marktentwicklung. Das Fehlen von Volatilität (bei Aktien, Krediten und Währungen) deutet darauf hin, dass die Marktteilnehmer das von den Währungsbehörden angestrebte Szenario eines Wachstums ohne Inflation akzeptieren. Die Rendite der 10-jährigen US-Note fiel unter 4,10 %, da die Breakeven-Inflationsraten zurückgingen. Die Bundesanleihe folgt einer ähnlichen Entwicklung unter 2,30 %.
Der Rückgang der langfristigen Zinssätze löste eine sofortige Erholung der Aktienindizes und CDS-Märkte aus. Die Renditenaufschläge für Staatsanleihen verengen sich weiter, selbst wenn man die schlechten Nachrichten von der Haushaltsseite außer Acht lässt.
Die Reaktion der Märkte für Unternehmenskredite fiel jedoch gemäßigter aus. Die erwartete geldpolitische Lockerung trug zu einem schwächeren Dollar bei und förderte gleichzeitig den Ansturm auf riskante Anlagen. Der lang erwartete Wiederanstieg des japanischen Yen deutet auf ein Ende der Negativzinspolitik hin, da die Lohndaten besser ausfielen als erwartet.“
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