Volkswagen: „VW sollte über Engagement in den USA nachdenken“

Hannover (GodmodeTrader.de) - Der Abgasmanipulationsskandal wird den Volkswagen-Konzern massiv verändern. Nach heutigem Stand der Dinge gehen wir von Gesamtkosten (inklusive Strafzahlungen, Rückrufaktionen, Entschädigungen für Wertverlust und möglicher Schmerzensgeldforderungen) in Höhe von mindestens 30 Milliarden Euro aus, wie NORD/LB-Analyst Frank Schwope im aktuellen „Company Ticker“ schreibt.

Hinzu komme ein immenser Reputationsschaden, der sich letztlich in zukünftig nicht verkauften Fahrzeugen bzw. nicht erzielten Gewinnen ausdrücke, sich allerdings nur schwer bemessen lasse. Insbesondere in den USA dürften die Fahrzeugverkäufe zurückgehen. Es gelte, generell über das Engagement der Marke Volkswagen in den USA nachzudenken. Da der Konzern nach Jahren mit Verlusten seit 2007 keine Ergebnisgrößen für Nordamerika mehr veröffentliche, könne man nur annehmen, dass kumuliert über die letzten 15 Jahre eher (deutliche) Verluste als Gewinne in den USA angefallen seien. Der jetzt in den USA entstandene Gesamtschaden dürfte die Verluste um einen zweistelligen Milliarden-Betrag erhöhen. Zudem habe die Marke Volkswagen jahrelang eine verfehlte Modellpolitik in den USA betrieben, heißt es weiter.

„Ein Komplettausstieg der Marke Volkswagen-Pkw in den USA sollte in Erwägung gezogen werden, zumal gerade die (rechtlichen) Risiken in den Vereinigten Staaten immens sind. Die Marken Audi und Porsche hingegen dürften deutliche Gewinne auch in den USA einfahren. Nach den gestrigen und heutigen Kursgewinnen (9:06 Uhr MESZ: EUR 101,75, plus 4,09 Prozent) stufen wir die Volkswagen-Vorzugsaktie auf ‚Halten‘ herab“, so Schwope.