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12:54 Uhr, 16.04.2019

Ölmarkt: Unterschiedliche Signale auf der Angebotsseite

Angesichts der aktuell unterschiedlichen Entwicklungen auf der Angebotsseite am Ölmarkt ist eine volatile Preisentwicklung zu erwarten.

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Singapur/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise kletterten jüngst auf den höchsten Stand seit knapp fünf Monaten. Das Überangebot am globalen Ölmarkt wurde im Laufe des ersten Quartals 2019 weitgehend abgebaut. Dies lag an der beschlossenen und umgesetzten Fördermengenkürzung der OPEC+ (inkl. Russland). Zudem ist das weltweite Angebot durch ungeplante Produktionseinschränkungen im Iran und Venezuela verknappt worden. Beide Länder sind nicht Teil des Kürzungsabkommens der OPEC+. In den USA hingegen ist die Ölförderung bis zuletzt angestiegen. „Angesichts dieser unterschiedlichen Entwicklungen auf der Angebotsseite wird es im weiteren Jahresverlauf kaum gelingen, den Ölmarkt kontinuierlich im Gleichgewicht zu halten, was für eine volatile Preisentwicklung spricht“, prognostizierten die Analysten der DekaBank.

Die Organisation der erdölexportierenden Länder (OPEC) und ihre Verbündeten treffen sich im Juni, um zu entscheiden, ob sie die Förderung weiterhin zurückhalten wollen. „Ich erwarte, dass Öl vorerst in einem relativ engen Band von etwa 70 US-Dollar pro Barrel gehandelt wird“, sagte die Ölanalystin bei Energy Aspects in Singapur, Virendra Chauhan, mit Verweis auf unterschiedliche Signale aus den USA und der OPEC bezüglich der zukünftigen Förderpolitik. „Führende Indikatoren für das US-Angebot deuten darauf hin, dass das Aktivitätsniveau zunimmt, was für ein starkes Produktionswachstum im zweiten Halbjahr spricht", so Chauhan. Aber gleichzeitig deuteten Aussagen verschiedener Offizieller der OPEC+-Allianz darauf hin, dass die Fördermenge der Gruppe nicht automatisch ab Sommer ausgeweitet werde.

Der De-Facto-Anführer der OPEC, Saudi-Arabien, ist bestrebt, das Angebot weiter knapp zu halten. Jedoch gibt es auch Stimmen innerhalb des Kartells, die davon ausgehen, dass Riad die Produktion ab Juli wieder anheben könnte, sollten die Störungen an anderer Stelle (Venezuela, Libyen) anhalten. So warnte jüngst der Chef der libyschen National Oil Corp., dass erneute Kämpfe im Land die Rohölproduktion gänzlich zum Erliegen bringen könnten.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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