Vermögen und Sparquote driften auseinander
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Edinburgh (Godmode-Trader.de) - Die Zeit nach der Finanzkrise hat viele bis dahin geltende Grundannahmen der Volkswirtschaftslehre in Frage gestellt. „Nun kommt mit dem Zusammenhang zwischen Vermögen und Sparquote ein weiteres Paradigma ins Wanken“, analysieren die Volkswirte von Standard Life Investments in ihrem aktuellen „Weekly Economic Briefing“. Während früher Perioden steigenden Vermögens mit abnehmenden Sparquoten zusammenfielen (und umgekehrt) scheine diese Gesetzmäßigkeit nicht länger zu gelten. So sei in den USA im ersten Quartal dieses Jahres das Nettovermögen auf 639 Prozent des verfügbaren Haushaltseinkommens gestiegen, dies ist fast wieder so hoch wie vor der Krise. Aber die Sparquote liege immer noch auf dem Niveau von vor fünf Jahren.
In Europa sei das Verhältnis zwischen Nettovermögen und zur Verfügung stehenden Haushaltseinkommen von 1999 bis 2007 stetig angestiegen und zwar von 550 auf 703 Prozent. Die Sparquoten der Haushalte seien parallel dazu zwar gesunken, aber in viel geringerem Ausmaß, als sie das in den USA und UK getan hätten. Mehr noch: seit der Krise scheinen die Vermögen einen immer geringeren Einfluss auf die Sparquote zu haben, beobachten die Experten. Auch gebe es kein einheitliches Bild in Europa. In Deutschland sei das Vermögen in den letzten 15 Jahren nur sehr langsam gewachsen, und es gebe überhaupt kaum Auswirkungen auf die Sparquote. In Italien hingegen seien die Vermögen (im Verhältnis zum Einkommen) zwar geschrumpft, aber der Konsum nicht. „Die makroökomischen Konsequenzen eines solchen Paradigmenwechsels sind klar: Wenn Vermögen dauerhaft keine verlässlichen Effekte auf Spar- und die Konsumquoten hat, dann gewinnt das aktuelle Einkommenswachstum an Bedeutung“, so die Experten von Standard Life Investments.
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