Analyse
08:10 Uhr, 27.03.2023

VARTA – Vorerst gerettet!

Da konnten sich Aktionäre am Freitag nach Börsenschluss zunächst einmal die Schweißperlen von der Stirn wischen. Nach der rettenden Kapitalerhöhung durch Michael Tojner, die 50,7 Mio. EUR frisches Kapital in die Kassen brachte, sind auch die Banken bereit, die Kredite zu prolongieren.

Erwähnte Instrumente

  • VARTA AG
    ISIN: DE000A0TGJ55Kopiert
    Kursstand: 21,980 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • VARTA AG - WKN: A0TGJ5 - ISIN: DE000A0TGJ55 - Kurs: 21,980 € (XETRA)

Allerdings verkaufte Tojner auch im Gegenzug Varta-Aktien für 28 Mio. EUR zu einem Durchschnittskurs von 23,80 EUR. Die Zeichnung der neuen Aktien lief dann zu einem Kurs von 22,85 EUR ab. Gemauschel also, wo man schaut.

Details stehen noch aus

Echte Details, wie der Abschluss mit den Banken jetzt genau ausschauen mag, wurden allerdings noch nicht verraten. Die oberflächlichen Details lesen sich aber nicht gerade vorteilhaft. Die Finanzierung wird zum einen bis zum 31. Dezember 2026 verlängert; andererseits ist von einer Änderung der Kreditbedingungen die Rede. Es dürfte am Ende auf ein Gewinnausschüttungsverbot, strengere Covenants und deutlich höhere Refinanzierungskosten hinauslaufen, so meine Vermutung. Also ein Konzept, das vor allem den Gläubigern nutzt, aber die Aktionäre benachteiligt.

Zudem stehen größere Restrukturierungsmaßnahmen auf der Agenda. Die Produktions- und Strukturkosten sollen angepasst werden. Investitionen in Wachstumsfelder sollen aber weiter geleistet werden. Zudem soll beim Personal eingespart werden.

Was hier passiert, ist nichts Neues. Ähnliche Restrukturierungen gab es schon häufig. Die Frage für den Aktionär muss immer sein: Was habe ich davon? Das Unternehmen ist (vorerst) gerettet. Das mag stimmen, aber ob und wann die Cashflows des Unternehmens dann wieder in die Tasche der Aktionäre wandern und nicht in die der Gläubiger, das steht auf einem anderen Blatt Papier geschrieben.

Fazit: Varta sollte schleunigst weitere Details veröffentlichen. Was sich erstmal gut anhört, muss es am Ende für die freien Aktionäre nicht unbedingt sein. Für die Zocker ist die Meldung sicherlich „Gold“ wert. Wer investieren möchte, sollte zumindest abwarten, bis er eine Rechengrundlage hat und sich die Sache dann sauber durchrechnen kann.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mio. EUR 808,00 868,00 962,00
Ergebnis je Aktie in EUR -1,21 -0,36 0,53
KGV -18 -61 42
Dividende je Aktie in EUR 0,00 0,00 0,00
Dividendenrendite 0,00 % 0,00 % 0,00 %

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

VARTA AG
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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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