Analyse
14:00 Uhr, 17.04.2024

VARTA – Ist das nicht unanständig?

Es gibt manche Dinge, die sich in einer rechtlichen Grauzone bewegen. Als Vorstand eines Unternehmens sollte man diese Grauzone nach Möglichkeit meiden.

Erwähnte Instrumente

  • VARTA AG
    ISIN: DE000A0TGJ55Kopiert
    Kursstand: 7,780 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • VARTA AG - WKN: A0TGJ5 - ISIN: DE000A0TGJ55 - Kurs: 7,780 € (XETRA)

Dr. Markus Hackstein hat mit seinem gestern vermeldeten Insiderverkauf wahrscheinlich nichts Illegales getan, so viel vorneweg; anständig war es aus meiner persönlichen Sicht trotzdem nicht. Doch der Reihe nach.

Insiderverkauf nur Sekunden nach der Meldung?

Am 11. April musste Varta eine heftige Warnung veröffentlichen. Ich berichtete an dieser Stelle. Jetzt geht es um die Details. Varta brachte die Ad-hoc-Nachricht um 20:34 Uhr. Gestern kam dann die Nachricht über den Ticker, dass Hackstein als Insider ebenfalls am 11. April seine Aktien verkauft hatte.

Schauen wir uns die Times & Sales in Frankfurt an, dann kann man feststellen, dass Hackstein wohl am Newsticker saß und genau wusste, wann die Ad-hoc kommen würde. Wenige Minuten nach der Veröffentlichung drückte er für seinen persönlichen Aktienbestand auf den Verkaufsbutton. Hackstein erlöste noch 13,89 EUR pro Aktie bzw. einen Gegenwert von 24.669 EUR. Die Aktie notiert heute sogar unter 8 EUR.

Insiderverkäufe sind vollkommen in Ordnung. Aber wenn ein Vorstandsmitglied Kenntnis über den Zeitpunkt einer so überaus wichtigen und vielleicht auch existenzbedrohenden Meldung hat, dann ist es fraglich, ob es nicht ein Insidervorteil ist, so kurz nach der Meldung auf den Verkaufsknopf zu drücken. Schließlich kannte Hackstein den Inhalt vorher und konnte diesen umfassend bewerten, bevor es die außenstehenden Investoren tun konnten. Hier beginnt für mich die Grauzone. Rechtlich scheint dies nicht geregelt zu sein und ist damit eine Aufgabe für die Bafin nachzubessern.

Da Varta zu den Unternehmen gehört, die gerne auch einmal anwaltlich versuchen, gegen gewisse negative Berichterstattung vorzugehen, äußere ich mich an dieser Stelle daher sehr vorsichtig. Innerlich brodelt es da schon viel mehr in mir. Es ist ein weiteres Puzzleteil, das beweist, wie Varta mit seinen außenstehenden Aktionären umgeht.

Fazit: Die Varta-Aktie ist erwartungsgemäß gecrasht, Hackstein mit einem blauen Auge davongekommen. Glückwunsch. Doch am Ende bleibt nur zu sagen, wenn schon der Vorstand in dieser Art und Weise aus der Aktie flieht, dann sollten es Investoren ihm gleichtun.

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  • wlrmg
    wlrmg

    Klarer Fall von "Schweinerei"!!!

    13:09 Uhr, 06.05.