Analyse
06:51 Uhr, 12.04.2024

VARTA steht am Abgrund

Nach dem Hackerangriff und dem wochenlangen Werksstillstand war es zunächst ruhig geworden um die Varta-Aktie. Die Hoffnung lag auf einem Apple-Großauftrag.

Erwähnte Instrumente

  • VARTA AG
    ISIN: DE000A0TGJ55Kopiert
    Kursstand: 14,140 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • VARTA AG - WKN: A0TGJ5 - ISIN: DE000A0TGJ55 - Kurs: 14,140 € (XETRA)

Scheinbar hat sich diese Hoffnung mittlerweile zerschlagen, und Varta steht mit dem Rücken zur Wand. Der Restrukturierungsplan droht zu scheitern. Die im Juli 2023 im IDW-S6-Gutachten gemachten Annahmen haben sich nicht verwirklicht. Jetzt geht es ans Eingemachte. Die Banken wollen Geld sehen.

Ohne frisches Eigenkapital wird es schwer

Die Gründe für das Verfehlen der Prognosen führt Varta in der gestern Abend veröffentlichten Ad-hoc-Nachricht an:

„Gründe dafür sind u.a. eine weitere Verschlechterung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die verschiedenen Geschäftsbereiche der VARTA-Gruppe, volatile prognostizierte Abnahmemengen durch Kunden, vor allem im Bereich der kleinformatigen Lithium-Ionen-Zellen, ein unerwarteter erheblicher Rückgang der Nachfrage im Bereich Energiespeicherlösungen bei Endverbrauchern und aufgrund hoher Lagerbestände im Handel, eine aggressive Preispolitik von Wettbewerbern sowie anhaltende Lieferkettenprobleme. Hinzu kam der am 13. Februar 2024 veröffentlichte Cyberangriff auf einen Teil der IT-Systeme der VARTA, der zu einem mehrwöchigen Stillstand der Produktion und einer weiteren Verschlechterung der Finanzsituation führte, dessen operative und finanzielle Folgen sich noch nicht vollständig abschätzen lassen und der u.a. eine Verschiebung der Veröffentlichung des Konzernabschlusses 2023 der Gesellschaft zur Folge hat.“

Was haben Aktionäre jetzt zu erwarten? Bereits vorgestern wurde bekannt, dass Rothschild beauftragt wurde, sich die Fremdkapitalsituation bei Varta anzuschauen und Lösungen zu finden. Als Sanierungsgutachter wurde AuxilPartner beauftragt, neue Prognosen und Annahmen für das IDW-S6-Gutachten zu erarbeiten, die bis Mitte 2024 stehen sollen. Die Banken sollen im Gegenzug eine Stillhaltevereinbarung unterzeichnen. Würde die Banken die Kredite fällig stellen, hätte das wohl unmittelbar die Insolvenz zur Folge.

Die Beauftragung von Rothschild, alternative Rekapitalisierungsmaßnahmen oder Finanzierungen auszuarbeiten, deutet für mich darauf hin, dass es ohne Kapitalerhöhung bzw. Kapitalschnitt nicht gehen wird. Die Banken wollen frisches Eigenkapital sehen. Im schlimmsten Fall droht dann das StaRUG-Verfahren.

Fazit: Bei der Varta-Aktie ist nicht nur der Saft raus. Hier ist mittlerweile die Batterie ausgelaufen und hat das Gerät in Mitleidenschaft gezogen. Die Rettung könnte für Bestandsaktionäre äußerst schmerzhaft werden. Auch tiefe einstellige Kurse dürfen jetzt nicht mehr verwundern. Gewinnschätzungen können wir uns an dieser Stelle ab jetzt ersparen.

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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