USA und Europa wollen gegen den chinesischen Übernahmehunger vorgehen
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New York/ Peking/ Brüssel (Godmode-Trader.de) - Chinesische Firmen dringen zunehmend in sensible Bereiche der US-Wirtschaft vor. Die "New York Times“ berichtete, dass die Führung in Peking heimische Firmen dazu drängt, in US-Start-ups zu investieren, deren Produkte für das Militär verwendet werden könnten. So haben die Chinesen vor allem solche Jungunternehmen auf dem Radar, die etwa bei der Produktion von Raketen, oder von Sensoren für autonom steuernde Kriegsschiffe beteiligt sind, wie die Zeitung schreibt. Bei vielen der Investoren handele es sich um staatliche chinesische Gesellschaften oder um solche mit engen Verbindungen zur Führung in Peking, heißt es.
Eigentlich gibt es in den USA Kontrollinstanzen, die dafür sorgen sollen, dass ausländische Firmen keinen übermäßigen Einblick in sensible Wirtschaftsbereiche erhalten. Doch laut der „Times“ umgehen die Chinesen bei ihren Aktivitäten im Bereich US-Start-ups diese Sicherheitsstufe, weil die Zielfirmen letztlich zu klein und unbedeutend erschienen, um den US-Kontrolleuren aufzufallen. Die US-Firmen hätten auch kaum Publizitätspflichten. So bleibe der Umfang der chinesischen Engagements letztlich zu einem großen Teil unklar.
Auch in Europa haben nach zahlreichen Firmenübernahmen durch chinesische Investoren einige Länder, darunter Deutschland, zuletzt ein stärkeres Vetorecht zum Schutz von Hightech-Firmen gefordert. So kaufte der chinesische Midea-Konzern jüngst den Roboterhersteller Kuka, was Bedenken in der Politik hervorrief. Die EU-Kommission will nun staatlich geförderte Firmenkäufe aus China strenger unter die Lupe nehmen. „Wir müssen einen fairen Wettbewerb gewährleisten", sagte Jyrki Katainen, der für Wachstum und Investitionen verantwortliche Vize-Präsident der Kommission, dem „Handelsblatt“. „Deshalb wollen wir sicherstellen, dass Investoren aus Drittstaaten Akquisitionen in der EU nicht mit staatlichen Subventionen finanzieren."
Berlin kann laut Außenwirtschaftsgesetz in bestimmten Fällen Firmenübernahmen durch ausländische Investoren verbieten, vor allem wenn es um Militär- und Sicherheitstechnik geht. Im letzten Jahr habe sich aber gezeigt, dass die bestehenden Möglichkeiten nicht ausreichen", hieß es aber in einem Papier des Wirtschaftsministeriums. Es habe zahlreiche Übernahmen durch chinesische Käufer gegeben.
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