USA: Machtverlust
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US-Präsident Joe Biden nimmt nach seiner Reise nach Saudi-Arabien einen Teil-Erfolg für sich in Anspruch. Mehr Öl war ein Grund des Besuchs in Dschidda. Kronprinz Mohammed bin Salman sendete denn auch ein positives Signal. Er kündigte an, die maximal mögliche Ölförderkapazität von zwölf auf das maximale Produktionsniveau von 13 Mio. Barrel erhöhen zu wollen. Darüber hinaus habe das Königreich keine extra Kapazitäten mehr, um die Fördermenge noch weiter zu erhöhen, sagte er. Auf konkrete Zusagen ließ sich der Kronprinz aber nicht ein. Zuvor hatten die USA und Saudi-Arabien in einer gemeinsamen Erklärung lediglich von der Verpflichtung Riads gesprochen, auf einen „Ausgleich globaler Ölmärkte" hinzuwirken.
In deutschen Medien wurde der US-Präsident kritisiert. Von Machtverlust war die Rede. „Joe Biden erhält in Saudi-Arabien eine Lektion in Sachen Machtverlust“, schrieb die Süddeutsche Zeitung. „Er kam mit einer völlig überladenen Wunschliste - und erhielt wenig Konkretes am Golf“. Für den US-Präsidenten komme diese Erfahrung zu einer denkbar schlechten Zeit.“
Ohnehin kommt es darauf an, welche Ölförderpolitik die Ölstaatenallianz OPEC+ betreiben wird. Obwohl Russland Mitglied bleibt, hat der Ölclub jüngst beschlossen, die Förderung insgesamt zu erhöhen. Im Juli und August sollen demnach täglich 650.000 Barrel pro Tag zusätzlich in den Markt gepumpt werden.
Zweifel bleiben erlaubt: Ob die erhöhten Fördermengen auch umgesetzt werden können, ist eher unwahrscheinlich. Im Mai lag die Produktionsmenge laut Daten der Internationalen Energieagentur IEA 2,8 Mio. Barrel pro Tag unter dem vereinbarten Niveau. Laut Umfragen von Reuters und Bloomberg produzierte die OPEC auch im Juni deutlich weniger Rohöl als im OPEC+-Abkommen vorgesehen. Saudi-Arabiens Produktionsziel für August liegt der Gruppe zufolge bei etwas über 11 Mio. Barrel täglich. Dieses Niveau hat das Land allerdings nur einige wenige Monate in den Jahren 2018 und 2020 erreicht.
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