USA: ISM-Index deutet erstmals kräftigere Erholung an
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• Der nationale Einkaufsmanagerindex (ISM-Index) für das verarbeitende Gewerbe ist im Oktober überraschend deutlich auf 55,7 Punkte gestiegen. Die Verbesserung geht vor allem auf die Teilkomponenten Produktion und Beschäftigung zurück.
• Nach Angaben des Institute for Supply Management korrespondiert der Oktoberwert des ISM-Index mit einem gesamtwirtschaftlichen Wachstum von 4,5 % (annualisiert). Dies zeigt, dass der ISM-Index nicht zu unserem verhaltenen Konjunkturausblick passt.
1. Der nationale Einkaufsmanagerindex (ISM-Index) für das verarbeitende Gewerbe ist im Oktober überraschend stark von 52,6 auf 55,7 Punkte angestiegen (Bloomberg-Umfrage: 53,0 Punkte, DekaBank: 52,0 Punkte). Dies ist der höchste Indexwert seit April 2006. Am deutlichsten haben sich im Vergleich zum Vormonat die Produktions- und die Beschäftigungskomponente verbessert. Im Falle der Produktionseinschätzung liegt mit 63,3 Punkten der höchste Wert seit Sommer 2004 vor und mit 53,1 Punkten überschritt die Beschäftigungskomponente erstmals seit Sommer 2008 die Expansionsmarke. Indexverschlechterungen fanden bei der Auftragseingangskomponente sowie den Lieferfristen statt. In beiden Fällen liegen mit 58,5 bzw. 56,9 Punkten aber immer noch sehr hohe Werte vor. Weiterhin im Schrumpfungsbereich verharrte mit 46,9 Punkten die Lagerkomponente. Tatsächlich liegt aber auch dieser Wert schon über dem historischen Durchschnitt von 46,4 Punkten. Der ISM-Index wird seit Ende der Vierzigerjahre des vorherigen Jahrhunderts erhoben.
2. Nach Angaben des Institute for Supply Management korrespondiert der Oktoberwert des ISMIndex mit einem gesamtwirtschaftlichen Wachstum von 4,5 % (annualisiert). Sicherlich sollte man diesen Hinweis nicht zu wörtlich nehmen. Allerdings hat der ISM-Index im dritten Quartal die gesamtwirtschaftliche Entwicklung geringfügig unterschätzt, sodass eine deutliche und zeitnahe Wachstumsverlangsamung zunächst einmal unwahrscheinlicher geworden ist. Derzeit gehen wir von einer zähen konjunkturellen Erholung aus, und der ISM-Index passt sicherlich nicht zu diesem verhaltenen Konjunkturszenario. Somit wirft der ISM-Index durchaus Fragen nach einem erfreulicheren Wachstumsausblick auf. Bislang ließ sich aber bei den Ausrüstungsinvestitionen nur ein verhaltenes Plus im dritten Quartal erkennen, und auch der Arbeitsmarkt stellt keine spürbare Wachstumsstütze dar. Zwar steigt die Konsumtätigkeit an, aber diese Entwicklung steht aufgrund der schwachen Einkommensentwicklung auf wackeligen Beinen. Somit bleiben wir weiterhin bei unserer Einschätzung eines zähen Aufschwungs.
Rudolf Besch - Analyst bei der Dekabank
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