US-Wirtschaft kann stufenweisen Abbau geldpolitischer Stimuli verkraften
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Paul Niven, verantwortlich für das Multi-Asset-Investment bei F&C Investments, kommentiert die Auswirkungen des Ausstiegs aus dem Quantitative Easing durch die US Federal Reserve:
„Einer der wichtigsten Treiber des globalen Bullenmarktes war die Suche der Investoren nach Renditen. Doch Investoren müssen weiterhin auf einige Herausforderungen einstellen. Die Fed könnte bei ihrem nächsten geldpolitischen Statement die Phrase der ‚beträchtlichen Zeit‘ fallen lassen, und damit andeuten, dass sich eine Zinserhöhung abzeichnet. Zugleich nähert sich der Prozess des Tapering des QE-Programms seinem Ende. Wenn die Freigiebigkeit der Fed auch nur wenig Einfluss auf die Realwirtschaft gehabt hat, so hatte sie doch starken Einfluss auf den Risikoappetit und die Finanzmärkte weltweit. Während das Kaufprogramm in den USA zurückgefahren wird, könnte die Europäische Zentralbank (EZB) einen Teil der entstehenden Lücke füllen, wenn auch innerhalb rechtlicher Grenzen.
Noch ist unklar, wie das Ende des Quantitative Easing in den USA verlaufen wird und wie die Investoren darauf reagieren werden. In der Vergangenheit haben Schritte zur Straffung der Geldpolitik durch die Fed zu fallenden Renditen bei Staatsanleihen und zunehmender Risikoaversion geführt, wenn sich die Wirtschaft als zu schwach erwies, um eine stufenweise Reduktion des geldpolitischen Stimulus zu verkraften. Es gibt jedoch klare Hinweise darauf, dass sich die Wirtschaft dieses Mal in besserem Zustand befindet.
Das bedeutet allerdings nicht, dass wir in der nächsten Zeit zu einem ‚normalen‘ geldpolitischen Umfeld zurückkehren werden. Wachstum, Inflation und Zinssätze dürften sich weiterhin strukturell auf niedrigerem Niveau bewegen. Die Verschuldungsgrade bleiben hoch und die Wirtschaft ist weiterhin anfällig für Veränderungen der Zinssätze. Der Konsens, dass die Wirtschaft sich längere Zeit auf einem Pfad moderaten Wachstums, niedriger Inflation und niedriger Zinsen bewegen wird, erscheint gerechtfertigt. Die Investoren haben dieses Szenario eines längerfristig niedrigen Zins- und Wachstumsniveaus bereits eingepreist. Dabei besteht bei den Fundamentaldaten wohl eher das Risiko einer Abschwächung als die Chance auf positive Überraschungen.
Wir bleiben bei Aktien weiterhin neutral, denn dem stärkeren weltweiten Wachstum stehen hohe Bewertungen und das Potenzial für eine frühzeitigere Erhöhung der Zinssätze gegenüber. Angesichts der Aussagen der Federal Reserve, die auf eine straffere Geldpolitik hinweisen, haben wir unsere Untergewichtung bei Staatsanleihen erhöht.“
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