Fundamentale Nachricht
16:04 Uhr, 19.02.2016

US-Anleger sehen fallende Ölpreise als Warnzeichen

Ein neuer Rekord bei den US-Ölreserven bringt die Ölpreise am heutigen Freitag wieder unter Druck. Auffällig in den USA: Das generelle Preisniveau zieht im Jahresvergleich an.

Erwähnte Instrumente

Anleger in den US-Indizes richten sich bei ihren Investments nach dem Ölpreis, der heute nachgibt. Wie gestern gemeldet wurde, sind die Rohöllagerbestände in den USA auf ein neues Rekordhoch gestiegen. An den Tagen zuvor hatte die Hoffnung auf Produktionsbeschränkungen wichtiger Ölförderländer die Ölpreise gestützt, doch Zweifel mehren sich, ob die Förderländer zusammenfinden. Darüber hinaus spielen heute US-Konjunkturdaten eine Rolle. Die vorbörslich veröffentlichten Verbraucherpreise sind nicht ganz so niedrig ausgefallen wie erwartet. Zwar zeigen sich die US-Verbraucherpreise im Januar im Monatsvergleich unverändert, doch im Vorjahresvergleich wird offensichtlich: Die Verbraucherpreise haben gegenüber Januar 2015 um 1,4 Prozent zugelegt. Auch die Realeinkommen in den USA sind im Januar gegenüber dem Vormonat um 0,7 Prozent gestiegen. Im Vorjahresvergleich haben sie sich um 1,2 Prozent erhöht.

In der ersten Stunde nach Handelsbeginn gibt der Dow Jones um 0,5 Prozent auf 16.335 Punkte ab. Der S&P ermäßigt sich um 0,54 Prozent auf 1.Punkte. Der Nasdaq 100  verliert 0,18 Prozent auf 4.144 Punkte.

Bei den Einzelaktien haben Anleger Applied Materials im Blick: Der Hersteller von Chipmaschinen hat mit seinen Ergebnissen die Erwartungen übertroffen. Die Aktie springt um 8 Prozent nach oben. Auch Qualcomm gewinnt knapp 1 Prozent. Der Produzent von Smartphone-Chips hat eine Patentlizenzierungsvereinbarung mit dem chinesischen Computergiganten Lenovo getroffen.

Arista Networks springt um 9 Prozent nach oben. Der Softwarespezialist hat überraschend gute Geschäftszahlen vorgelegt und den Umsatz im vierten Quartal um 41 Prozent gesteigert. Auch Equinix meldete ein Umsatzplus, doch verfehlte das Immobilienunternehmen mit dem Betriebsergebnis die Erwartungen der Analysten deutlich. Die Aktie verbessert sich um 1,5 Prozent.

Ebenfalls im Minus liegt Deere & Company: Es geht 4 Prozent abwärts, nachdem der Landmaschinenhersteller bei Gewinn und Umsatz einen Rückgang zu verkraften hat.

Mit Blick auf die Ölproduktion kommen Zweifel auf, ob Russland und Saudi Arabien den Iran für ihre jüngste Initiative zur Kappung der Ölförderung gewinnen können. Ein neuer Rekord bei den US-Ölreserven lässt die Ölpreise am Freitag wieder purzeln. WTI-Öl zur Lieferung im März sinkt um 2,3 Prozent auf 32,00 Dollar. Brent fällt unter die 34-US-Dollar-Marke für das Barrel auf 33,93 US-Dollar (-2 Prozent), nachdem die Nordseesorte gestern noch zeitweise bei über 35 US-Dollar gehandelt wurde.

Gold zieht mit der Eröffnung der US-Märkte leicht an. Der Preis für die Feinunze notiert bei 1.231 US-Dollar (+0,03 Prozent).

Der Euro hat sich zum US-Dollar leicht abgeschwächt und notiert unter der Marke von 1,1100 (-0,15 Prozent).

Konjunktur

US-Inflation zieht an

Die US-Verbraucherpreise zeigen sich im Januar im Monatsvergleich unverändert. Analysten hatten im Konsens auf dieser Basis wie im Vormonat mit einem Rückgang um 0,1 Prozent gerechnet. Auf Jahressicht zog die Teuerung zu Jahresbeginn deutlich an. Die Verbraucherpreise legten gegenüber Januar 2015 um 1,4 Prozent zu. Im Dezember hatte die Inflationsrate auf dieser Basis lediglich 0,7 Prozent betragen. Ökonomen hatten hier im Schnitt mit einer Teuerungsrate von 1,3 Prozent gerechnet. Die Kerninflation, die die Energie- und Lebensmittelpreise außen vor lässt, stieg im Berichtszeitraum von 2,1 auf 2,2 Prozent.

US-Realeinkommen ziehen im Januar spürbar an

Die Realeinkommen in den USA sind im Januar gegenüber dem Vormonat um 0,7 Prozent gestiegen. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, war im Dezember ein Anstieg um 0,1 Prozent zu verzeichnen. Das durchschnittliche Wocheneinkommen betrug im Januar saison- und inflationsbereinigt 368,95 US-Dollar nach 366,25 Dollar im Vormonat. Sie lagen damit um 1,2 Prozent höher als ein Jahr zuvor.

Einzelaktien

Citigroup zieht sich aus Teilen Lateinamerikas zurück

Die Citigroup verlässt mit ihrem Privatkundengeschäft drei Länder Lateinamerikas. Die entsprechenden Aktivitäten in Brasilien, Argentinien und Kolumbien würden verkauft, kündigte die US-Bank an. Das diene dem seit der Finanzkrise verfolgten Ziel, das Geldhaus schlanker aufzustellen.

Zu den zum Verkauf stehenden Aktivitäten gehört jeweils auch das Kreditkartengeschäft. Unternehmen und institutionelle Kunden sollen in den drei Ländern aber weiterhin bedient werden.

United States Cellular übertrifft die Analystenschätzungen

United States Cellular übertrifft im abgelaufenen Geschäftsquartal mit einem Verlust von -$0,02 je Aktie die Analystenschätzungen von -$0,40 deutlich. Umsatz mit $987 Mio jedoch unter den Erwartungen von $1,02 Mrd

Telephone & Data Systems übertrifft die Analystenschätzungen

Telephone & Data Systems übertrifft im abgelaufenen Geschäftsquartal mit einem Verlust von -$0,01 je Aktie die Analystenschätzungen von -$0,30 deutlich. Umsatz mit $1,28 Mrd jedoch unter den Erwartungen von $1,32 Mrd

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