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13:38 Uhr, 20.07.2017

US-Sanktionen gegen Russland: Europas Energiefirmen schlagen Alarm

Der US-Senat hat entschieden: Sämtliche Unternehmen sollen mit Sanktionen belegt werde, die dabei helfen, russische Gas- und Ölpipelines zu errichten, zu betreiben oder zu warten. Für europäische Energiefirmen ein Affront.

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Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Europäische Energieunternehmer sorgen sich um die Öl- und Gasversorgung infolge neuer Sanktionen der US-Regierung gegen Russland. „Sollten die Sanktionen tatsächlich so kommen, hätte das enorme Auswirkungen auf die gesamte Öl- und Gasversorgung“, sagte Matthias Warnig, Chef der Pipeline-Entwicklungsgesellschaft Nord Stream 2, dem „Handelsblatt“. „Erfasst sind nach bisherigem Stand alle Pipelines, die Öl oder Gas aus Russland exportieren. Die Folgen reichen also von China bis Westeuropa.“ Und die FAZ zitierte den Vorstandschef des Energiekonzerns OMV. Dieser sagte: „Aus europäischer Sicht sind zusätzliche Erdgasmengen aus Russland notwendig, da die eigene Produktion deutlich zurückgeht.“

Auslöser der warnenden Stimme ist ein Beschluss des Senats in Washington. Demnach sollen sämtliche Unternehmen mit Sanktionen belegt werde, die dabei helfen, russische Gas- und Ölpipelines zu errichten, zu betreiben oder zu warten. Ziel der Maßnahme ist es, die Russland-Aktivitäten der Unternehmen zu kappen. „In bemerkenswerter Offenheit beschreibt der US-Gesetzentwurf, worum es im Grunde geht: Um den Verkauf amerikanischen Flüssiggases und die Verdrängung russischer Erdgaslieferungen vom europäischen Markt“, kritisierte bereits im Juni Außenminister Sigmar Gabriel.

Politiker sämtlicher Couleur in Europa bemängeln, dass die USA und Europa in der Causa Russland nicht mehr an einem Strang ziehen und sich in Sachen Sanktionen eher noch behindern und gegenseitig schwächen. Noch aber sind die Pläne des US-Senats nicht Ion Kraft. Das Repräsentantenhaus, die andere Kammer des Kongresses, muss der Entscheidung noch zustimmen.

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1 Kommentar

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  • Kaputtnick
    Kaputtnick

    Hallo

    "Bemängeln ",ist ja lustig wie wärs mal mit einem "Nein" wir machen in diesem Spiel nicht länger mit....

    Siemens ist schon eingeknickt.

    11:42 Uhr, 21.07.2017

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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