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20:47 Uhr, 17.12.2014

US-Notenbank will sich Zeit lassen

Die erste Leitzinserhöhung in den USA steht nicht unmittelbar bevor. Bei der Normalisierung der Geldpolitik wolle man "geduldig" sein, betont Fed-Präsidentin Janet Yellen.

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Die US-Notenbank sieht eine weitere Verbesserung der wirtschaftlichen Bedingungen in den USA und bereitet die Märkte auf die erste Leitzinserhöhung seit der Finanzkrise im kommenden Jahr vor. Allerdings betont der Offenmarktausschuss zugleich, dass eine Anhebung der Leitzinsen nicht unmittelbar bevorsteht.

"Der Ausschuss ist der Meinung, dass es bei der Normalisierung der geldpolitischen Ausrichtung geduldig sein kann", teilte die Fed im Anschluss an ihr zweitägiges Treffen am Mittwoch mit. Die neue Sprachregelung ändere aber nichts an den Absichten des Federal Open Market Committee (FOMC), sondern sei nur Ausdruck der veränderten wirtschaftlichen Aussichten, sagte Fed-Präsident Janet Yellen auf der Pressekonferenz. Die neue Formulierung stehe "im Einklang" mit der "bisherigen Formulierung", wonach die Leitzinsen für einen erheblichen Zeitraum nach dem Ende des im Oktober abgeschlossenen Anleihenkaufprogramms auf dem aktuellen Niveau bleiben sollen, erläuterte der Offenmarktausschuss außerdem in seiner Erklärung. Damit ist die bisherige Formulierung weiterhin im Fed-Statement, allerdings nur noch als Erläuterung der bisherigen Position.

Die meisten Volkswirte hatten erwartet, dass die Fed ihre bisherige Formulierung streicht und zugleich darauf hinweist, dass man vor der ersten Leitzinserhöhung "geduldig" sein wolle.

Fed-Präsidentin Yellen betonte auf der Pressekonferenz, dass eine Leitzinserhöhung noch für "einige" FOMC-Sitzung unwahrscheinlich sei. Auf Nachfrage erläuterte Yellen allerdings, dass "einige" gleichbedeutend mit "zwei" sein könnte. Damit dürfte eine erste Leitzinserhöhung frühestens auf der FOMC-Sitzung Ende April 2015 beschlossen werden. Seit Ende 2008 liegt der Leitzins auf dem historischen Rekordtief von 0% bis 0,25%.

Zum ersten Mal seit 2011 stimmten drei Mitglieder den geldpolitischen Entscheidungen nicht zu. Bisher hatte es höchstens zwei Abweichler gegeben.

Laut US-Notenbank Fed hat sich die Lage am US-Arbeitsmarkt "weiter verbessert". Die Unterauslastung gehe weiter zurück. Bisher hatte die Fed nur von einer "graduellen" Verbesserung gesprochen. Die Entwicklung der Inflation wolle man genau beobachten, betont die Fed in einer neuen Formulierung.

Die Prognosen der FOMC-Mitglieder in Bezug auf die wirtschaftliche Entwicklung haben sich nur geringfügig verändert. Die Inflationserwartungen wurden angesichts des Ölpreisrückgangs leicht nach unten korrigiert. Die Mitglieder des Offenmarktausschusses erwarten für 2015 ein Wirtschaftswachstum in den USA von 2,6%-3,0%, für 2016 von 2,5-3,0% (zuvor 2,6-2,9%) und für 2017 von 2,3-2,5% (zuvor 2,3-2,5%).

Insgesamt 15 Mitglieder des Offenmarktausschusses (zuvor 14) erwarten die erste Leitzinserhöhung für das Jahr 2015. Zwei Mitglieder sehen die erste Zinserhöhung erst Jahr 2016.

Die folgende Grafik zeigt, welchen Leitzins die FOMC-Mitglieder am Ende des jeweils angegebenen Jahres erwarten.

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Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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