US-Notenbank senkt Leitzins wie erwartet um 25 Basispunkte
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Erwähnte Instrumente
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- Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 46.037,50 $ (NYSE)
Hinweis: Updates von der Pressekonferenz mit Fed-Chef Jerome Powell gibt es weiter unten in diesem Artikel.
Die US-Notenbank Fed hat im Rahmen ihres Zinsentscheids am Mittwoch wie erwartet eine Zinssenkung um 25 Basispunkte angekündigt. Das Zielband für die Fed Funds Rate wird auf 4,00 % bis 4,25 % (zuvor: 4,25 % bis 4,50 %) gesenkt, wie der Offenmarktausschuss (FOMC) der US-Notenbank Fed am Mittwochabend ankündigte.
Die Entscheidung fiel mit einer Gegenstimme. Das erst kürzlich von Trump ernannte neue FOMC-Mitglied Stephen Miran stimmte für eine Zinssenkung um 50 Basispunkte. Alle elf anderen stimmberechtigten FOMC-Mitglieder stellten sich hinter die Mehrheitsentscheidung, was als Signal für die Unabhängigkeit der US-Notenbank Fed gewertet werden kann.
"Jüngste Indikatoren deuten darauf hin, dass sich das Wachstum der wirtschaftlichen Aktivität im ersten Halbjahr abgeschwächt hat. Der Beschäftigungszuwachs hat sich verlangsamt, und die Arbeitslosenquote ist leicht gestiegen, bleibt jedoch niedrig. Die Inflation hat zugenommen und liegt weiterhin auf einem leicht erhöhten Niveau", schreibt die Fed im Statement zum Zinsentscheid. "Die Unsicherheit über den wirtschaftlichen Ausblick bleibt hoch. Der Ausschuss ist wachsam gegenüber den Risiken in Bezug auf beide Seiten seines doppelten Mandats und ist der Ansicht, dass die Abwärtsrisiken für den Arbeitsmarkt zugenommen haben."
Im Rahmen des sogenannten Dot Plots stellen die Mitglieder des Offenmarktausschusses (FOMC) im Mittel zwei weitere Zinssenkungsschritte um jeweils 25 Basispunkte bis Ende 2025 in Aussicht. Allerdings gehen die Ansichten der FOMC-Mitglieder stark auseinander. Sechs Mitglieder erwarten keine weitere Zinssenkung, zwei Mitglieder eine Zinssenkung um 25 Basispunkte, neun Mitglieder zwei weitere Zinssenkungen und ein Mitglied, mutmaßlich Stephen Miran, Zinssenkungen um insgesamt 1,25 Prozentpunkte bis Jahresende. Ein FOMC-Mitglied sieht den Leitzins 25 Basispunkte höher als nach der jetzt angekündigten Zinssenkung. Die Finanzmärkte gehen aktuell von zwei weiteren Zinssenkungen bis Jahresende aus. Ende 2026 sehen die FOMC-Mitglieder den Leitzins im Mittel bei 3,4 %, Ende 2027 und 2028 bei 3,1 % und längerfristig bei 3,0 %.
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Donnerstag, 18.09.2025, um 17:00 Uhr
US-Präsident Donald Trump hat seit Beginn seiner Amtszeit immer wieder Zinssenkungen von Notenbankchef Jerome Powell gefordert, um die Konjunktur anzukurbeln. Powell widersetzte sich den Forderungen aber bisher konsequent und verwies darauf, dass er sich einzig nach dem Fed-Mandat richten werde. Die nun angekündigte Zinssenkung lässt sich mit der zuletzt beobachteten, deutlichen Abkühlung auf dem US-Arbeitsmarkt begründen.
Zuletzt hatte Trump versucht, Einfluss auf die Besetzung des Fed-Verwaltungsrates und damit auch der Offenmarktausschusses auszuüben. Als Nachfolger für einen freigewordenen Posten im Board hat Trump seinen Chef-Wirtschaftsberater Stephen Miran ernannt, der heute zum ersten Mal an den Beratungen des Offenmarktausschusses teilnahm. Außerdem hatte Trump im August die Absetzung von Fed-Gouverneurin Lisa Cook verfügt. Die Entlassung wurde aber vorläufig durch eine einstweilige Verfügung gestoppt.
Updates von der Pressekonferenz / sinngemäße Aussagen von Fed-Chef Powell
- Wir bleiben fest entschlossen, unser doppeltes Mandat bezüglich Inflation und Arbeitslosigkeit zu erreichen.
- Die Arbeitslosenquote bleibt niedrig, ist aber gestiegen. Der Stellenaufbau hat sich verlangsamt und die Abwärtsrisiken für den Arbeitsmarkt haben zugenommen.
- Inflation ist zuletzt gestiegen und bleibt etwas erhöht.
- Mit Blick auf unsere Ziele und die veränderte Risikobalance haben wir entschieden, den Leitzins um 25 Basispunkte zu senken.
- Abschwächung des Wachstums ist hauptsächlich auf den nachlassenden Konsum zurückzuführen.
- Inflationserwartungen für dieses Jahr sind wegen der Zölle gestiegen, bleiben längerfristig aber konsistent mit unserem 2%-Ziel.
- Auf kurze Sicht, sind die Inflationsrisiken nach oben und die Arbeitsmarktrisiken nach unten gerichtet, was herausfordernd ist.
- Heutige Zinssenkung bringt den Leitzins näher an ein neutrales Niveau und wir sind damit gut aufgestellt, um auf wirtschaftliche Entwicklungen zu reagieren.
- Die revidierten Daten deuten nicht mehr auf einen soliden Arbeitsmarkt hin.
- Es gab keine breite Unterstützung für einen Zinsschritt um 50 Basispunkte. (Aus dem Statement ist bekannt, siehe oben, dass nur Stephen Miran, der kürzlich von Trump ernannt wurde, für eine Zinssenkung um 50 Basispunkte gestimmt hat.)
- Zinsveränderungen um 50 Basispunkte oder mehr sind angemessen, wenn man der Meinung ist, dass sich die Geldpolitik am falschen Ort befindet und schnell verändert werden muss. Das ist überhaupt nicht das, was ich aktuell sehe.
- Man kann die heutige Zinssenkung als Maßnahme zur Risikosteuerung [gegen eine weitere Eintrübung am Arbeitsmarkt] begreifen.
- Was auf dem Arbeitsmarkt passiert, hat mehr mit Immigration zu tun als mit den Zöllen.
- Auswirkungen der Zölle auf Inflation war geringer als erwartet, seit April hat das Risiko einer erhöhten Inflation abgenommen, was auch mit der Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt zu tun hat.
- Werden von Meeting zu Meeting und datenabhängig entscheiden.
- Der Streit um die Entlassung von Lisa Cook ist ein Fall für die Gerichte. Wäre nicht angemessen für mich, das zu kommentieren.
- Die starke Abwärtsrevision der neugeschaffenen Stellen bis März 2025 (Benchmark Revision) ist fast genau so ausgefallen, wie erwartet.
- Um die Arbeitsmarktstatistik zu verbessern, ist es nötig, dass die Rücklaufquote bei den Umfragen steigt.
- Markt preist bereits weitere Zinssenkungen ein, so funktionieren Märkte. Es zählt nicht nur die heutige Zinssenkung, sondern auch die Richtung. Ich sage nicht, dass der Markt richtig liegt, aber es werden bereits weitere Zinssenkungen prognostiziert.
- Ob sich KI bereits negativ auf den Arbeitsmarkt auswirkt, ist sehr unsicher. Meine Sichtweise ist, dass man einige Auswirkungen sieht, dass KI aber nicht hauptverantwortlich für die Abschwächung auf dem Arbeitsmarkt ist. KI ist vermutlich ein Faktor, aber es ist schwer zu sagen, wie wichtig er ist.
- Die Abwärtsrisiken auf dem Arbeitsmarkt sind jetzt Realität.
- Zölle tragen 0,3 bis 0,4 Prozentpunkte zur PCE-Kernrate bei.
- Langfristige Inflationserwartungen sind fest verankert.
- Es bestehen Risiken in beide Richtungen und das bedeutet, dass es keinen risikofreien Pfad gibt.
Die Finanzmärkte reagierten mit einer hohen Volatilität auf den Zinsentscheid und die Pressekonferenz, aber bislang ohne nachhaltige neue Impulse.

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