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21:29 Uhr, 17.06.2015

US-Notenbank belässt Leitzins auf Rekordtief

Update (21.23 Uhr): "Es könnte Überraschungen geben", sagt Fed-Präsidentin Yellen. Eine Zinserhöhung im laufenden Jahr werde zwar erwartet, sei aber noch nicht sicher.

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Aktuelle Updates von der Pressekonferenz finden Sie am Ende des Artikels!

Die US-Notenbank belässt den Leitzins weiter auf dem Rekordtief von null bis 0,25 Prozent. Dies teilte der Offenmarktausschuss der Federal Reserve im Anschluss an seine zweitägige Sitzung am Mittwoch mit. Die Entscheidungen wurden einstimmig getroffen. Seit Ende 2008 liegt der Leitzins in den USA auf dem historischen Rekordtief.

Die Wachstumsprognose für die US-Wirtschaft im laufenden Jahr wurde leicht nach unten revidiert. Insgesamt rechnet die US-Notenbank allerdings mit einem „moderaten“ Wachstum. Der Leerlauf am Arbeitsmarkt sei etwas zurückgegangen, heißt es im Statement zum Zinsentscheid.

Damit deutet sich weiterhin an, dass die US-Notenbank im laufenden Jahr zum ersten Mal seit der Finanzkrise den Leitzins wieder anheben dürfte. Insgesamt 15 der 17 Mitglieder des Offenmarktausschusses halten weiter einen ersten Zinsschritt im laufenden Jahr für angemessen. Nur zwei Mitglieder halten es für gerechtfertigt, bis 2016 zu warten. Im Schnitt (Median) wird der Leitzins Ende 2015 unverändert bei 0,625 Prozent und Ende 2016 bei 1,625 Prozent (zuvor: 1,875 Prozent) gesehen.

Die folgende Grafik zeigt jeweils mit einem Punkt, wo die einzelnen Mitglieder des Offenmarktausschusses den Leitzins jeweils zum Ende des angegebenen Jahres sehen:

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Update (20.42 Uhr): Die US-Notenbank will mit einer Zinserhöhung warten, bis sich der Arbeitsmarkt weiter erholt hat und sich abzeichnet, dass sich die Inflationsrate näher in Richtung des Ziels von zwei Prozent bewegt. Dies sagte Fed-Präsidentin Janet Yellen auf der Pressekonferenz. Über eine Zinserhöhung solle jeweils "von Sitzung zu Sitzung" entschieden werden. Auch nach dem ersten Zinsschritt soll der Leitzins noch für "einige Zeit" auf einem niedrigen Niveau bleiben. Der erste Zinsschritt sollte deshalb nicht überbewertet werden, so Yellen. Es sei auch nach dem ersten Zinsschritt zunächst wohl nur eine "graduelle" Anhebung der Zinsen angemessen.

Update (20.53 Uhr): Fed-Präsidentin Yellen sieht deutliche Fortschritte sowohl auf dem Arbeitsmarkt als auch beim Erreichen des Inflationsziels. Yellen will auf Nachfrage aber nicht genauer erläutern, woran die Fed in Zukunft festmachen will, ob die Fortschritte groß genug sind, um eine Zinserhöhung zu rechtfertigen. Der Offenmarktausschuss orientiere sich an einer "Vielzahl von Indikatoren", so Yellen, deshalb sei die Angabe genauer Bedingungen, die vor einer Zinserhöhung gerechtfertigt sein müssten, nicht möglich.

Update (20.56 Uhr): Im Zeitraum 2004 bis 2006 wäre es möglicherweise besser gewesen, die Zinsen schneller anzuheben, sagt Yellen auf Nachfrage. Die relativ niedrigen Zinsen vor der Finanzkrise gelten als mitverantwortlich für die Entstehung der Blase auf dem US-Immobilienmarkt im Vorfeld der Finanzkrise.

Update (20.59 Uhr): Eine Entscheidung über den Zeitpunkt der ersten Leitzinserhöhung wurde noch nicht getroffen, betont Yellen. Vielmehr seien die Wirtschaftsdaten der kommenden Monate entscheidend. Die meisten Mitglieder des Offenmarktausschusses erwarten allerdings, dass sich die Daten soweit verbessern, dass eine Zinserhöhung im laufenden Jahr angemessen sein wird.

Update (21.01 Uhr): "Wir können nicht versprechen, dass es nicht einen Anstieg der Volatilität geben wird, wenn wir die Zinsen erhöhen", sagt Yellen. Man könne aber durch eine klare Kommunikation für möglichst wenig Unsicherheit sorgen, so Yellen.

(Update 21.10 Uhr): Die Arbeitslosenquote befindet sich weiter über dem "normalen Niveau", sagt Yellen. Der Lohnanstieg sei immer noch verhalten, aber es gebe vorsichtige Anzeichen für einen Anstieg. Man müsse eine stärkere Erholung am Arbeitsmarkt sehen, bevor man den Leitzins anheben könne.

(Update 21.12 Uhr): Ein Griechenland-Austritt aus dem Euro könnte für Turbulenzen auf den Finanzmärkten und zu einer wirtschaftlichen Eintrübung in Europa führen, befürchtet Fed-Präsidentin Yellen. Direkte Auswirkungen auf die USA gebe es aber kaum.

Update (21.21 Uhr): Eine Zinserhöhung wäre ein klares Zeichen für eine Erholung des US-Wirtschaft, sagt Yellen. Wieder höhere Zinsen wären auch gut für Sparer.

Update (21.23 Uhr): "Es könnte Überraschungen geben", sagt Fed-Präsidentin Yellen. Eine Zinserhöhung im laufenden Jahr werde zwar erwartet, sei aber noch nicht sicher.

(Update 21.27 Uhr): Der Anstieg des Dollar im vergangenen Jahr war "signifikant", sagt Yellen. Der starke Dollar habe die US-Exporte belastet. Die Fed habe aber kein Ziel für den Dollar, betont die Notenbankpräsidentin.

Update (21.29 Uhr): Die Pressekonferenz ist beendet.

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9 Kommentare

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  • mkgeld
    mkgeld

    die Zinsen können doch unter den Umständen gar nicht steigen. Wenn selbst die Amerikaner Angst vor einer Pleite von Griechenland haben dann ist das Geldsystem nichts mehr wert.

    22:11 Uhr, 17.06. 2015
  • Chamäleon
    Chamäleon

    Yellen hatte auch betont, dass die Fed einer der transparentesten Zentralbanken der Welt ist.

    So,so wissen die Ami`s eigentlich, dass die Fed in wirklichkeit keine Zentralbank - wie in anderen Ländern üblich - ist? Sondern eine Privatbank, geleitet von privaten Interessengruppen, die ihre zockereien auf den Rücken der Steuerzahler ausüben.

    22:04 Uhr, 17.06. 2015
    1 Antwort anzeigen
  • yoschi
    yoschi

    Klasse Service, vielen Dank :-)

    21:41 Uhr, 17.06. 2015
  • Marco Soda
    Marco Soda

    sehr hilfreich

    21:22 Uhr, 17.06. 2015
  • Reinhard Scholl
    Reinhard Scholl

    Super Grafik! Seht informativ!

    21:09 Uhr, 17.06. 2015
    2 Antworten anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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