Kommentar
16:32 Uhr, 10.12.2018

US-INDIZES: Das Todessignal ist da!

In 10 von 12 Fällen hat dieses Signal fallende Kurse zuverlässig vorhergesagt. Anleger und Trader sind gut beraten, das Signal nicht zu ignorieren.

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Lange Zeit wurde es erwartet, und am vergangenen Freitag war es dann tatsächlich soweit. Im S&P 500 hat sich das befürchtete "Death Cross" ausgebildet. Mit anderen Worten: Die gleitende 50-Tage-Linie ist unter die 200-Tage-Linie gefallen.

Das "Death Cross" signalisiert, dass die Kurse im Durchschnitt der letzten 50 Tage unter den Kursen der letzten 200 Tage lagen und kann damit einen Abwärtstrend signalisieren. Wie bei fast allen Trendindikatoren erfolgt das Signal beim "Death Cross" allerdings mit einer gewissen Zeitverzögerung. Die Kurse müssen bereits eine gewisse Zeit gefallen sein, damit das Signal auftritt.

S&P 500 mit "Death Cross"
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In anderen Indizes wie dem Russell 2000 und dem Nasdaq-100 war das Signal bereits zuvor aufgetreten.

Im Dow Jones Industrial Average ist bisher noch kein "Death Cross" aufgetreten. Als relativ marktbreiter und zugleich im Fokus der Öffentlichkeit stehender Index dürfte dem "Death Cross" im S&P 500 aber eine besondere Bedeutung zukommen.

Im Dow Jones lässt das "Death Cross" noch auf sich warten
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Aber wie aussagekräftig ist das Signal "Death Cross" überhaupt? Mein Kollege Clemens Schmale hat dies vor einige Zeit in einem Artikel ausgewertet. Wären Anleger in den vergangenen Jahrzehnten immer bei einem "Death Cross" aus dem Markt ausgestiegen und beim entgegengesetzen "Golden Cross" (50-Tage-Linie steigt über 200-Tage-Linie) wieder in den Markt eingestiegen, so hätten sie damit immerhin eine Outperformance von rund 0,2 Prozent pro Jahr gegenüber einer einfachen Buy-and-hold-Strategie erzielt. Dies gilt allerdings nur, wenn Dividenden und Transaktionskosten nicht berücksichtigt werden.

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Trotz der eher mageren Outperformance gibt es aber Argumente, warum Anleger und Trader das jetzt aufgetretene "Death Cross" nicht völlig ignorieren sollten. So hätten mit dem Signal spielend leicht die letzten beiden großen Bärenmärkte nach 2000 und ab 2008 vermieden werden können. Vor der letzten Finanzkrise trat bereits Ende 2007 ein "Death Cross" auf. Anleger, die sich daran orientierten, stiegen bei knapp 1.500 Punkten aus dem S&P 500 aus. Der Wiedereinstieg erfolgte erst im Juni 2009 - bei rund 900 Punkten. Ausgerechnet bei der letzten großen Krise hat das "Death Cross" den Anlegern also tatsächlich einen erheblichen Mehrwert geliefert!

Aber auch als kurzfristige Signal kann das "Death Cross" durchaus einen Nutzen haben. Nach einer Analyse von Paul Hickey, Mitgründer von Bespoke Investment Group, trat vor dem vergangenen Freitag ein "Death Cross" im S&P 500 erst 12 Mal seit dem Jahr 1928 auf. In 10 von 12 Fällen standen die Kurse einen Monat später tiefer, wie die Analyse von Hickey laut Reuters zeigt. Im Durchschnitt fiel der S&P 500 innerhalb eines Monats nach dem Auftreten des Signals um 1,9 Prozent.

Fazit: Das "Death Cross" sollte nicht überbewertet werden. Trotzdem zeigt das Signal, dass Anleger und Trader, die mit fallenden Kursen rechnen, aktuell die Wahrscheinlichkeit auf ihrer Seite haben. Vor allem auf Sicht des kommenden Monats dürften die Kurse moderat weiter fallen. Auch wenn "Death Cross" und "Golden Cross" als alleinige Signalgeber eher unzureichend sind, so zeigt das Signal doch, dass aktive Trader aktuell wohl eher Chancen auf der Short- als auf der Long-Seite suchen sollten.


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21 Kommentare

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  • wolp
    wolp

    ... and drive Tesla. Merci

    22:02 Uhr, 10.12.2018
  • wolp
    wolp

    Think pink!

    21:44 Uhr, 10.12.2018
  • Kasnapoff
    Kasnapoff

    Rennet, rettet, flüchtet....ab in die goldenen und silbernen Unsinkbaren. :-)) Aber vielleicht kommt ja doch noch eine allerletzte Welle nach oben, auf welcher die Permabullen surfen, bis von der Welle

    letztlich verschlungen werden. Vom Spass nun zurück zum Ernst, und der liebe Ernst ist immerhin fast 10 Jahre alt, ein greisenhaftes Alter für einen Permabullen. Nachdem der MACD bereits vor etlichen Wochen eines seiner seltenen Verkaufssignale auf Monatsbasis gegeben hat, folgt nun das

    Death Cross und bestätigt den MACD. Alte Hasen werden zumindest wachsam.

    21:41 Uhr, 10.12.2018
  • Gänseblümchen
    Gänseblümchen

    hab ich doch das Wort -'positv - vergessen

    21:11 Uhr, 10.12.2018
  • wolp
    wolp

    Ja, Anfang vom Ende. Ist schon 2 vor 12...

    21:08 Uhr, 10.12.2018
  • Gänseblümchen
    Gänseblümchen

    waere zumindest ein Anfang für diesen Planeten würde Deutschland aussterben 😀😀😀

    20:57 Uhr, 10.12.2018
  • Shiller
    Shiller

    So lange der Kursindex nicht unter 4700-4800 rutscht, alles gut. Kaufen, jetzt!!!

    18:44 Uhr, 10.12.2018
  • Bruti76
    Bruti76

    Eher Trendwendesignal .Gute Kaufkurse jetzt .

    18:36 Uhr, 10.12.2018
  • KPXXPK
    KPXXPK

    WOW - jetzt schreibt die WELT schon von Oliver Baron ab :-D

    Das „Todeskreuz“ kündigt die Wende zum Schlechten an

    https://www.welt.de/finanzen/g...

    18:24 Uhr, 10.12.2018
  • KPXXPK
    KPXXPK

    Ja, gibt es nicht irgendeine AG die so in Flüchtlingsintegration usw. macht, das ist die nächsten Jahre ein Bombengeschäft in Deutschland.

    Habe auch schon überlegt in Hapag Lloyd zu investieren, die können, falls der Welthandel zusammenbricht, ja immer noch mit Ihren Schiffen für den UN-Migrationspakt oder Flüchtlingspakt Migranten nach Hamburg schippern.

    18:21 Uhr, 10.12.2018
    2 Antworten anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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