„US-Geldmarktpolitik jetzt im neutralen Bereich“
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München (GodmodeTrader.de) - Die Federal Reserve Bank (Fed) hat am Mittwochabend wie allgemein erwartet ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf eine Spanne von 1,75 Prozent bis 2,00 Prozent angehoben und auch ihre Zinsprojektionen nach oben angepasst. Analysten und Fondsmanager kommentieren die Entscheidung.
Der Rentenmarkt hatte die Zinserhöhung bereits eingepreist und somit nicht auf die Bekanntgabe reagiert. Somit bleibt die Fed, auf dem Pfad der allmählichen Erhöhung des Zinsniveaus, wie Garland Hansmann, Portfolio Manager des Investec Global Total Return Credit, nach dem Zinsentscheid schreibt. In Jerome Powells Kommentaren sei deutlich geworden, dass er sich in der Entwicklung der Konjunktur aber auch im Hinblick auf vorwärts gerichteten Risiken in dieser Vorgehensweise bestätigt sehe. Es lasse sich daraus auch deutlich ablesen, dass dies auch in der nahen Zukunft so bleibe, und somit weitere langsame aber moderate Zinserhöhungen kommen würden, heißt es weiter.
„Aus unserer Sicht ist die Geldmarktpolitik in den USA jetzt im neutralen Bereich und wir gehen davon aus, dass die Fed in naher Zukunft den Bereich der restriktiven Zinspolitik erreicht. Das wird der Zeitpunkt sein, an dem der neue Fed-Vorsitzende sich seinen Ruf erwerben wird, denn die Herausforderung hier wird sein, die Zinsschraube nicht zu überdrehen und damit die Gefahr einer Rezession zu kontrollieren“, so Hansmann.
Ronald Temple, Head of US Equities bei Lazard Asset Management, hält das Handeln der Fed für übermäßig restriktiv. „Trotz häufiger Beteuerungen, die das symmetrische Inflationsziel über den Konjunkturzyklus hinweg hervorheben, betrachtet der Offenmarkt-Ausschuss der US-Notenbank Fed die Inflationsmarke von zwei Prozent weiterhin eher als Obergrenze denn als Ziel. An diesem Punkt im Zyklus ist es aus meiner Sicht nicht nur akzeptabel, sondern in der Tat wünschenswert, die Zielmarke von zwei Prozent deutlich zu übertreffen. Vor diesem Hintergrund glaube ich, dass der bisherige Ansatz der Fed wahrscheinlich übermäßig restriktiv war, trotz der scheinbar lockeren Herangehensweise“, so Temple.
Die Gesamtbotschaft der Fed empfindet François Rimeu, Head of Multi Asset & Senior Strategist bei La Française AM, als „leicht kämpferisch“. „Wie erwartet hat die ‚Summary of Economic Projections‘ eine optimistischere Sicht auf die US-Wirtschaft gezeigt und die Aussichtsprognosen für Wachstum und Inflation sind angehoben worden. Die Fed erwartet, dass die Verbraucherpreisteuerung in der Kernrate ihr Ziel in den nächsten drei Jahren erreicht“, schreibt Rimeu.
Der Median-Dot sei 2018 und 2019 um 25 Basispunkte gestiegen, was für letztere überraschend gewesen sei. Das FOMC erwarte nun fünf weitere Erhöhungen bis Ende 2019. Trotz dieser Veränderungen habe es keine großen Marktbewegungen gewesen und es würden derzeit nur knapp über drei Preiserhöhungen im gleichen Zeitraum eingepreist. Der Abstand scheine etwas zu groß zu sein, heißt es weiter.
„Das Statement war auch eher kämpferisch: Nicht mehr auf marktbasierte Maßnahmen der Inflation zu verweisen, die niedrig bleiben, und das Statement spiegelt mehr Vertrauen in die künftige Anpassung der kurzfristigen Zinsen wider. Schließlich sagte der Vorsitzende J. Powell, dass es nach jeder FOMC-Sitzung ab Januar 2019 eine Pressekonferenz geben wird“, so Rimeu.
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