Fundamentale Nachricht
16:08 Uhr, 04.11.2015

US-Einkaufsmanager etwas zuversichtlicher

Die ADP-Arbeitsmarktzahlen fallen wie erwartet aus, die Einkaufsmanager im US-Dienstleistungssektor sehen die Lage etwas positiver. Tesla geht 10% nach oben, Groupon verliert 30%.

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„Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht“, heißt es. Anleger, die nach dem ersten Kurssturz von VW im Zuge des Abgasskandals rasch zugriffen hatten, ärgern sich: Gestern Abend wurden neue Manipulationsvorwürfe aus den USA bekannt, jetzt sind rund 800.000 Fahrzeuge wegen unstimmigen Kohlendioxid-Werten betroffen, darunter zum ersten Mal auch Autos mit Benzinmotoren. Die VW-Aktie verliert nochmals mehr als 8 Prozent, auch BMW und Daimler verlieren je mehr als 1 Prozent.

US-Hersteller können von dem Debakel um die VW-Schummelsoftware – mit Ausnahme von FiatChrysler – profitieren: Ford legt leicht zu, genau wie GM. Tesla hingegen macht mit sehr kräftigen Gewinnen von sich reden. Die Aktie zieht um rund 10 Prozent an. Anleger hoffen auf einen Erfolg des Model X. Zwar hatte sich der Verlust des Unternehmens im dritten Quartal stärker als erwartet ausgeweitet, doch die steigenden Umsätze locken Anleger in die Aktie.

Eindrucksvoll ist heute die rasante Abwärtsfahrt von Groupon. Der angeschlagene Gutscheindienstleister verbuchte im Zeitraum Juli bis September einen Umsatz- und Gewinnrückgang und enttäuschte auch mit seinem Ausblick. Zudem wechselt Groupon erneut seinen CEO aus. Die Aktie verliert mehr als 30 Prozent.

Die US-Indizes stecken in der ersten Stunde nach Handelsbeginn leicht zurück. Der Dow Jones verliert 0,13 Prozent auf 17.895 Punkte. Der S&P gibt 0,27 Prozent auf 2.104 Punkte nach. Dem Nasdaq 100 fehlen 0,04 Prozent zum Vortagesschluss.

Bei den Konjunkturdaten haben heute die ADP-Arbeitsmarktzahlen das Interesse der Anleger. Mit 183.000 neu geschaffenen Stellen entsprechen sie den Erwartungen. Die ADP-Zahlen werden als Indikator für den mit Spannung erwarteten staatlichen Arbeitsmarktbericht am Freitag gehandelt. Die unveränderten Zahlen stützen die Zinserhöhungsspekulationen, wie auch der Kursgewinn des Dollar zeigt. Der um 16.00 Uhr MEZ gemeldete ISM-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor der USA liegt mit 59,1 Punkten deutlich über den Erwartungen von 56,6 Punkten.

Um 16.30 Uhr folgen die US-Rohöllagerbestände. Sollten sie niedriger als erwartet ausfallen, dürfte der anziehende Ölpreis am Aktienmarkt für steigende Kurse sorgen. WTI verliert am Nachmittag 0,5 Prozent auf 47,51 US-Dollar, Brent hingegen gewinnt 1,15 Prozent auf 50,80 US-Dollar.

Gold verliert wegen der zunehmenden Zinserhöhungspekulationen auf 1.116 US-Dollar (-0,11 Prozent). Der Euro verliert aus dem gleichen Grund auf 1,0870 (-0,8 Prozent).

Unter Umständen könnten heute die Reden von US-Notenbankern Kursbewegungen auslösen: US-Notenbankchefin Janet Yellen spricht um 16.00 Uhr bei einer Anhörung vor dem Ausschuss für Finanzdienstleistungen des Repräsentantenhaus - allerdings laut Protokoll nur zur Bankenaufsicht und -regulierung. Auch William Dudley und Yellen-Vize Stanley Fischer sprechen heute in der Öffentlichkeit.

Konjunkturdaten

ISM-Einkaufsmanagerindex deutlich über den Prognosen

Der ISM-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor der USA erreicht im Oktober 59,1 Punkte. Erwartet wurde ein Wert von 56,6 nach 56,9 Punkten zuvor.

Exportschub senkt Defizit in der US-Handelsbilanz

Eine Kombination aus kräftigem Exportanstieg und einem ebenso starken Importrückgang hat das Defizit in der US-Handelsbilanz im September schrumpfen lassen. Das Handelsbilanzdefizit der USA fiel nach vorläufigen Berechnungen auf 40,8 Milliarden Dollar. Volkswirte hatten mit einem Passivsaldo von 41,0 Milliarden Dollar gerechnet. Wie das US-Handelsministerium berichtete, betrug das Defizit im Vormonat 48,0 Milliarden Dollar, nachdem vorläufig ein Minus von 48,3 Milliarden Dollar genannt worden war.

ADP: US-Privatwirtschaft schafft im Oktober 182.000 Stellen

Die US-Unternehmen haben im Oktober ihren Personalbestand solide aufgestockt. Wie der Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing Inc (ADP) berichtete, entstanden gegenüber dem Vormonat 182.000 Stellen. Analysten hatten ein Plus von 180.000 Jobs vorausgesagt. Im September waren unter dem Strich 190.000 Arbeitsplätze hinzugekommen, und damit 10.000 weniger als ursprünglich gemeldet.

Einzelaktien

21st Century Fox trifft die Analystenschätzungen

21st Century Fox trifft im abgelaufenen Geschäftsquartal mit einem Gewinn von $0,38 je Aktie die Analystenschätzungen. Umsatz mit $6,08 Mrd unter den Erwartungen von $6,65Mrd

Allergan übertrifft die Analystenschätzungen

Allergan übertrifft im abgelaufenen Geschäftsquartal mit einem Gewinn von $3,48 je Aktie die Analystenschätzungen von $3,25. Umsatz mit $4,1 Mrd im Rahmen der Erwartungen

Motorola Solutions übertrifft die Analystenschätzungen

Motorola Solutions übertrifft im abgelaufenen Geschäftsquartal mit einem Gewinn von $0,82 je Aktie die Analystenschätzungen von $0,75. Umsatz mit $1,81 Mrd über den Erwartungen von $1,45 Mrd

Time Warner übertrifft die Analystenschätzungen

Time Warner übertrifft im abgelaufenen Geschäftsquartal mit einem Gewinn von $1,25 je Aktie die Analystenschätzungen von $1,10. Umsatz mit $6,56 Mrd über den Erwartungen von $6,50 Mrd

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