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18:06 Uhr, 31.07.2019

US-chinesische Handelsgespräche: Viele Worte, wenig Ergebnisse, keine Lösungen

Die US-amerikanischen und chinesischen Verhandlungsführer schlossen am Mittwoch eine kurze Runde von Handelsgesprächen ab, die beide Seiten als "konstruktiv" bezeichneten, darunter Gespräche über weitere chinesische Käufe von US-Agrarerzeugnissen. Im September sollen die Gespräche fortgesetzt werden.

Shanghai (Godmode-Trader.de) - Die ersten Gespräche seit der Einigung auf einen Waffenstillstand im vergangenen Monat im Handelskrieg zwischen den USA und China fanden am Dienstag im historischen Fairmont Peace Hotel in Shanghai statt. Am Mittwoch wurde ein halbtägiges Treffen anberaumt, bevor der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer und der Finanzminister Steven Mnuchin wieder abreisten. „Die Treffen waren konstruktiv, und wir erwarten, dass die Verhandlungen über ein durchsetzbares Handelsabkommen in Washington fortgesetzt werden - Anfang September", erklärte Stephanie Grisham, Sprecherin des Weißen Hauses.

„Beide Seiten hatten einen offenen, hochwirksamen, konstruktiven und intensiven Austausch über wichtige Handels- und Wirtschaftsfragen von gemeinsamem Interesse", hieß es fast wortgleich auch vom chinesischen Handelsministerium, kurz nachdem das US-Team Shanghai verlassen hatte. Es sei darüber gesprochen worden, dass China den Einkauf von US-Agrarprodukten „entsprechend den Inlandsbedürfnissen" erhöhe und die USA hierfür günstige Einkaufsbedingungen einrichten würden, teilte die chinesische Seite weiter mit.

China hatte bereits vor den Gesprächen angedeutet, den Kauf von Agrarprodukten aus den USA als Zeichen des guten Willens zu steigern. Dies ist auch eine Forderung von US-Präsident Donald Trump. „Die chinesische Seite bestätigte ihr Engagement, die Käufe von Agrarexporten der Vereinigten Staaten zu erhöhen", sagte Stephanie Grisham vom Weißen Haus ohne weitere Details zu nennen.

In der chinesischen Erklärung heißt es aber lediglich, dass die Unterhändler höhere chinesische Käufe von Agrarprodukten aus den Vereinigten Staaten diskutierten. Davon, dass es zu einer Vereinbarung kam, mehr zu kaufen, war nicht die Rede.

Das Weiße Haus teilte mit, die beiden Seiten hätten unter anderem über erzwungenen Technologietransfer, Rechte an geistigem Eigentum, Handelshindernisse und über den Agrarsektor gesprochen.

Die Gespräche begannen unter schwierigen Vorzeichen. US-Präsident Trump hatte am Dienstag China davor gewarnt, seine erste Amtszeit abzuwarten, um ein Handelsabkommen abzuschließen. Wenn er im November 2020 die US-Präsidentschaftswahl gewinne, werde das Ergebnis für China schlechter ausfallen.

Der Handelskrieg zwischen den USA und China hat die globalen Lieferketten gestört und erschüttert seit Monaten die Finanzmärkte, da jede Seite Zölle auf Milliarden Dollar an Warenlieferungen der anderen Seite geschlagen hat.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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