Fundamentale Nachricht
16:08 Uhr, 20.08.2015

US-Bullen zeigen nicht die Spur einer Gegenwehr

Die US-Währungshüter sehen angesichts der Konjunkturschwäche Chinas keine Chance für eine kurzfristige Zinswende. Die Kursgewinne der vergangenen Monate in den US-Indizes schmelzen heute weiter ab.

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Die Konjunkturschwäche Chinas verleidet den Anlegern das Investieren: Am sechsten Tag in Folge geht es heute weiter abwärts im DAX. Das Tagestief war bei 10.519 Punkten erreicht - tiefster Stand seit Januar dieses Jahres.

Schlechte Stimmung herrscht auch in den USA. Der als Konjunkturindikator geltende Ölpreis gibt immer weiter nach, was bei Anleger keine Kaufneigung aufkommen lässt. Auch das Fed-Protokoll vom Juli hinterlässt keine Wirkung an den Märkten: Obwohl die Zinswende im September erst einmal ausbleibt, weil die US-Wirtschaft mit einem stärkeren Dollar gegenüber Chinas abgewertetem Yuan ins Hintertreffen geraten würde, verleitet die erneute Aufschiebung die Mehrzahl der Anleger nicht zum Aktienkauf.

Einige Konjunkturdaten stehen heute an, die den Markt bewegen könnten: Veröffentlicht werden die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, die allerdings nur leicht gestiegen sind. Hinzu kommen der Philadelphia-Fed-Index für August, der Index der Frühindikatoren und der Verkauf bestehender Häuser.

Die US-Indizes geben in der ersten Stunde nach Handelsbeginn nach: Der Dow Jones Index setzt um 1,05 Prozent auf 17.159 Punkte zurück. Der S&P verliert 0,93 Prozent und sinkt auf 2.060 Punkte. Der Nasdaq rutscht um 1,00 Prozent auf 4.467 Punkte ab.

Die Ölpreise entwickeln sich uneinheitlich. WTI kann sich nach dem Ausverkauf der vergangenen Tage leicht erholen und gewinnt 0,85 Prozent auf 41,28 US-Dollar. Brent hingegen verliert um 0,42 Prozent auf 46,70 US-Dollar. Gold legt weiter massiv zu und steigt auf 1.148 US-Dollar (+1,20%). Der Sektor der Goldminenaktien liegt heute mit vier Prozent im Plus.

Der Euro wertet nach dem Fed-Protokoll, das die schwache chinesische Wirtschaft als Gefahr für die US-Konjunktur sieht, gegenüber dem Dollar kräftig auf. Die Einheitswährung legt um 0,37 Prozent auf 1,1164 zu.

US-Frühindikatoren im Juli deutlich unter den Erwartungen

Frühindikatoren Juli -0,2%. Erwartet wurden +0,2% nach +0,6% zuvor.

Philadelphia-Fed-Index über den Erwartungen

Der Philadelphia-Fed-Index notiert im August bei 8,3. Erwartet wurde ein Wert von 7,2 nach 5,7 zuvor.

Im Juli mehr bestehende Häuser verkauft

Der Verkauf bestehender Häuser Juli 5,59 Mio. Erwartet wurden 5,45 Mio nach 5,49 Mio im Vormonat.

US-Erstanträge steigen leicht

In den USA ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der Woche zum 15. August leicht gestiegen. Im Vergleich zur Vorwoche kletterte die Zahl auf saisonbereinigter Basis um 4.000 auf 277.000 Anträge, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Volkswirte hatten dagegen einen Rückgang auf 272.000 vorhergesagt.

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2 Kommentare

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  • es-jay
    es-jay

    Der Ölpreis ist als Konjunkturindikator wenig tauglich, wenn er - wie zurzeit - durch ein hohes Überangebot fällt und das Überangebot nicht implizit die Kehrseite mangelnder Nachfrage ist, sondern verschiedene Förderländer Verdrängungskampf betreiben.

    Überhaupt (er-)findet man momentan reichlich Argumente, um Aktien zu verkaufen. Das hat allerdings auch seinen Informationsgehalt.

    18:12 Uhr, 20.08. 2015
    1 Antwort anzeigen