Kommentar
14:41 Uhr, 08.07.2022

US-Arbeitsmarkt bleibt in starker Verfassung

Der Stellenaufbau im Juni lag deutlich über den Erwartungen. Die starken Daten könnten allerdings die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass die US-Notenbank bei der Straffung ihrer Geldpolitik wenig zögerlich vorgeht.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,01329 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • EUR/USD - WKN: 965275 - ISIN: EU0009652759 - Kurs: 1,01329 $ (FOREX)

Der US-Arbeitsmarkt hat sich im Juni deutlich stärker als erwartet entwickelt. Außerhalb der Landwirtschaft wurden netto 372.000 neue Stellen geschaffen, wie das US-Arbeitsministerium am Freitag mitteilte. Damit wurden die Erwartungen der Volkswirte, die mit 268.000 Stellen gerechnet hatten, deutlich übertroffen.

Die Zahl der zusätzlichen Stellen in den beiden Vormonaten wurde insgesamt um 74.000 Stellen nach unten revidiert. Den aktualisierten Angaben zufolge wurden im Mai 384.000 (zuvor 390.000) Stellen und im April 368.000 (zuvor gemeldet: 436.000) zusätzliche Stellen geschaffen.

Die separat ermittelte Arbeitslosenquote blieb im Juni wie erwartet gegenüber dem Vormonat konstant bei 3,6 Prozent. Die sogenannte Labor Force Participation Rate, die angibt, welcher Anteil der Bevölkerung erwerbstätig ist oder einen Arbeitsplatz sucht, sank leicht von 62,3 Prozent auf 62,2 Prozent.

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Die durchschnittlichen Stundenlöhne, die wegen der hohen Inflation stark beachtet werden, entwickelten sich wie erwartet. Gegenüber dem Vormonat legten die Stundenlöhne im Juni um 0,3 Prozent zu. Der Anstieg im Vormonat Mai wurde von 0,3 Prozent auf 0,4 Prozent leicht nach oben revidiert.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöhten sich die durchschnittlichen Stundenlöhne im Juni um 5,1 Prozent. Erwartet wurde ein Anstieg um 5,0 Prozent, nach einem Plus von 5,3 Prozent im Vormonat.

Wegen der hohen Inflation wird eine gefährliche Lohn-Preis-Spirale befürchtet, bei der sich steigende Preise und steigende Löhne gegenseitig befeuern. In der Tat steigen die Löhne in den USA derzeit auch überdurchschnittlich stark im langfristigen Vergleich.

Marktreaktionen: Die US-Aktienfutures gaben in einer ersten Reaktion nach. Der starke Arbeitsmarkt und die steigenden Löhnen erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Notenbank bei der Straffung ihrer Geldpolitik wenig zögerlich vorgeht.

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