Kommentar
20:50 Uhr, 07.12.2018

US-AKTIEN: Reine Panik und blankes Entsetzen!

Sogar die US-Notenbank kann den Markt nicht mehr halten, obwohl sie sich alle Mühe gibt. Kann der Kollaps noch aufgehalten werden?

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Der US-Aktienmarkt verzeichnet am Freitagabend erneut dramatische Kursverluste. Nachdem es am Donnerstag bereits zeitweise deutlich nach unten ging, konnte sich der Markt im späten Handel wie von Zauberhand erholen.

Doch angesichts des herannahenden Wochenendes verlässt die Anleger am Freitag erneut der Mut, wobei es die Techwerte erneut besonders stark erwischt. Dabei gibt sich inzwischen selbst die US-Notenbank jede Mühe, einen Kollaps zu verhindern.

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Am Donnerstag berichtete das "Wall Street Journal" bereits, dass die US-Notenbank darüber nachdenke, das Tempo ihrer Zinserhöhungen zu verlangsamen. Im kommenden Jahr könnte die Fed eine "abwartende Haltung" in Bezug auf weitere Zinserhöhungen einlegen, hieß es.

Am Freitag sprach sich zudem James Bullard, Präsident der St. Louis Fed, gegen eine Zinserhöhung im Dezember aus. Bullard ging aber noch einen Schritt weiter und behauptete, dass nach seinen Berechnungen der US-Leitzins bereits leicht über dem "neutralen" Niveau liege, bei dem der Zins weder bremsend noch unterstützend auf die Wirtschaft wirke. Das würde bedeuten, dass die Zinsen in Zukunft bestenfalls noch leicht weiter steigen könnten. Diese Aussagen widersprechen ziemlich deutlich dem, was man bisher von der Fed zum Thema "neutraler Zins" zu hören bekam: Noch im Oktober hatte Fed-Präsident Jerome Powell gesagt, dass der Leitzins aktuell wohl noch "weit" unter dem neutralen Niveau liege. Seit Ende November hatte es dann wiederholt geheißen, der Leitzins liege wohl nicht mehr weit vom neutralen Niveau entfernt. Doch die Aussagen von Bullard legen nun nahe, dass vielleicht bald eher wieder Zinssenkungen als -erhöhungen anstehen könnten, auch wenn Bullard diesen Gedanken selbst noch nicht explizit ausspricht.

Mit ihren "taubenhaften" Aussagen zur Geldpolitik versucht die US-Notenbank offenbar, einen Kollaps des Marktes noch aufzuhalten. Doch die US-Notenbank spielt dabei ohne Frage auch mit dem Feuer und ihrer Glaubwürdigkeit. So scheint sich die Höhe des "neutralen Zinsniveaus" inzwischen daran zu bemessen, wo der Aktienmarkt aktuell steht.

Wenn selbst die Notenbank den Markt nicht mehr halten kann, ist das ein besorgniserregendes Zeichen für Aktionäre. Der zunehmende Aktionismus der Fed scheint den Markt eher zu verunsichern als zu beruhigen. Anleger sollten sich besser anschnallen.


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14 Kommentare

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  • Brigand
    Brigand

    die US Indizes stehen aktuell ca. 10% unter dem ATH. Wenn das Panik und Weltuntergang an den Börsen sein soll.... Die schnellen scharfen Korrekturen werden sich in Zukunft vermutlich häufen, da der Computer Handel zunimmt. Nur hat die Börse mit der Realität nichts mehr zu tun. Weltweit haben wir einige Blasen und Probleme mit den vielen Schuldscheinen geschaffen.

    14:47 Uhr, 09.12.2018
  • masto88
    masto88

    Die FED hat ebenfalls die Pensionskassen und Versicherer im Visier, die ein höheres Zinsniveau benötigen. Dieser Sektor ist tatsächlich systemrelevant.

    20:18 Uhr, 08.12.2018
    1 Antwort anzeigen
  • rezearcher
    rezearcher

    Meiner Meinung nach haben die US-Märkte seit Ende Januar 2018 nicht akzeptiert, dass die kluge und umsichtige Janet Yellen nach nur einer Amtszeit abberufen wurde. Es war mehr als ungewöhnlich und eigentlich eine Abwertung ihrer bisherigen Leistung für die globale Weiterentwicklung. Sie kommunizierte mit allen auf Augenhöhe: mit den Investmentbanken, mit den Politikern und mit der Presse. Der Verlust wurde in diesem Trauerjahr abgearbeitet. Mit freundlichen Grüssen

    11:19 Uhr, 08.12.2018
    1 Antwort anzeigen
  • Arktishecht
    Arktishecht

    Die Politik, die D.T., der Unberechenbare, unternimmt ist als Chaos programmiert. Die FED ist an Unvermögen gar nicht mehr zu überbieten. Vor zig Jahren gab es Greenspan und Helikopter Bernanke und was Powell in den letzten Monaten von sich gegeben hat, gleicht dem Wissen "Wir wissen zwar nicht wohin, aber das ganz bestimmt" und in diesem Sinne bleiben Sie wach, so wach wie es nur geht...……………………...es wird noch richtig lustig an den Märkten !!!!

    11:00 Uhr, 08.12.2018
  • Andreas Hoose
    Andreas Hoose

    "Ein Rothschild kann eine Hausse machen, eine Baisse aber niemals verhindern". Das Zitat stammt meines Wissens von Altmeister André Kostolnany und nach Lage der Dinge könnte die Fed den Wahrheitsgehalt der Aussage schon bald zu spüren bekommen.

    Spätestens unterhalb des Februar-Tiefs bei 2.531 Zählern beim S&P dürfte die Notenbank deutlich aktiver werden als bislang gesehen...

    21:58 Uhr, 07.12.2018
    2 Antworten anzeigen
  • Sideliner
    Sideliner

    Es ist vermutlich einfacher zu sagen wie lange es noch fällt, als wie weit es fällt. Denn über die Feiertage wird der eine oder andere Anleger in Ruhe Bewertungen vornehmen und die besseren Titel werden zum Jahresbeginn wieder anziehen. Bis dahin aber kommt die Panik sicherlich das eine oder andere mal auf, es ist mindestens noch eine Woche Gelegenheit dazu. Und kein Fondsmanager muß dieses Jahr "Gewinner" vorzeigen, da könnte der eine oder andere nächste Woche reinen Tisch machen und im neuen Jahr tiefer einsteigen.

    Ob dann im Januar nochmal eine deutliche Welle 5 nach unten kommt, werden wir sehen. Der S&P sieht jedenfalls dieses Jahr noch die 2500 und möglicherweise sogar 2300-2200. Beim DAX sind 10000 möglich, vor allem wenn Brexit, Italien, Frankreich den Fall des Dollar bremsen können.

    Gold dürfte also weiter so langsam steigen, daß es kaum einer mitbekommt, aber steigen tut es trotzdem...

    21:46 Uhr, 07.12.2018
  • DreiQuartel
    DreiQuartel

    Nu wollen wir mal die Kirche im Dorf lassen. Panik? Blanke Entsetzen? Der DOW steht jetzt auf dem Niveau vom März während der DAX auf den Dezember 2016 zurückgefallen ist. So gesehen hätte der DOW noch Platz bis 19000. Oder anders: Wenn in USA Panik und blankes Entsetzen herscht was ist dann jetzt Deutschland los?

    21:16 Uhr, 07.12.2018
  • muckele1
    muckele1

    ...und ich sehe noch etwas: Der EMA 50 überschneidet gerade den EMA 200 nach Unten im Tageschart...

    21:03 Uhr, 07.12.2018

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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