Ursprung von Corona: China schreibt die Geschichte neu
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Peking (Godmode-Trader.de) - Der Autor dieses Berichts schlenderte einst in San Francisco über einen Markt im chinesischen Viertel. Seinerzeit, es war im Jahr 2012, war eine Pandemie im heutigen Ausmaß noch jenseits aller Vorstellungskraft und doch beschlich einen beim Blick auf das in der Sonne „gärende“ Fleisch unzähliger verschiedener Wildtiere ein ungutes Gefühl. Rohes Fleisch, stundenlang in der Mittagshitze - ist das noch geniessbar? Sommer, Sonne, Salmonellen?
Heute müsste man hinzufügen: .. und Corona-Viren? Die derzeitige Seuche ist nicht die erste, die aus China kommen könnte, man denke nur an SARS zu Beginn des Jahrhunderts. Doch den Chinesen stinkt es nun gewaltig, sie wollen nicht weiter in aller Welt als Schuldiger dastehen und als Ursprungsort dieser todbringenden Pandemie gelten, obwohl offiziell noch immer ein Wildtiermarkt in der zentralchinesischen Metropole Wuhan als Ausbruchsort gilt. Zumal der US-Präsident Donald Trump von Anfang an wiederholt nur vom „China-Virus“ sprach und Peking „zur Rechenschaft ziehen“ will. Auch der deutsche Virologe Alexander Kekulé stellte auf Twitter klar: „Die Coronavirus-Pandemie begann in China und der Ausbruch wurde anfangs möglicherweise sogar vertuscht.“
Und so beginnt sich das Rad der chinesischen Propaganda zu drehen, und zwar immer schneller. Von Fledermäusen und Wildtierhandel als Ursprung auf einem Markt in Wuhan ist in Staatsmedien keine Rede mehr. Vielmehr verweisen diese auf unbestätigte Berichte über mögliche Sars-CoV-2-Infektionen in anderen Ländern schon vor der Entdeckung der ersten Fälle im Dezember 2019 in der zentralchinesischen Metropole.
Und auch das Regime in Peking arbeitet fleißig daran, sein Image aufzupolieren. „Auch wenn China als erster über das Coronavirus berichtet hat, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass das Virus auch aus China stammt", sagte nun Außenamtssprecher Zhao Lijian. China wird von ihm dabei eher als mögliches Opfer dargestellt. Das Parteiorgan „Volkszeitung“ schrieb unter Hinweis auf „alle verfügbaren Beweise“, dass Tiefkühlketten schuld sein könnten: „Covid-19 begann nicht in Wuhan."
Der Epidemiologe Fabian Leendertz vom Robert Koch-Institut (RKI) geht mit einer Expertengruppe im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Ursprüngen des Virus nach. Er sagt: „Es ist wirklich schwierig, dass es so politisiert ist“. Nun ist eine Reise nach China geplant. „Wir gehen davon aus, dass wir da anfangen, wo die solidesten Beweise vorliegen - und das ist immer noch dieser Markt und Wuhan selbst", sagt Leendertz. „Wir alle wissen, dass es wahrscheinlich nicht da angefangen hat." Doch im Bereich der Wildtierstände wurden besonders viele Spuren des Coronavirus gefunden.
Von dem Markt wollen sich die Experten die Entwicklung Revue passieren lassen. „Und dann gucken wir, wo uns die Spur hinführt. Ob es in China bleibt, oder ob es nach außerhalb Chinas führt“, sagt Leendertz. „Das ist ein ganz offener Ansatz.“ Der Forscher ist aber zuversichtlich, dass der Ursprung des Virus „irgendwann“ gefunden wird.
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